Nachdem der Donau-Rieser Landrat Stefan Rößle vor einigen Jahren das Projekt „1000 Schulen für die Welt“ angestoßen hat, kann nun eine weitere schwäbische Region Vollzug melden.
Für den Bau einer Schule in Namibia übergab Landrätin Maria Rita Zinnecker im vergangenen Jahr 44.894 Euro an Spendengeld an Reiner Meutsch von der Stiftung Fly & Help. Damit hat Meutsch jetzt eine Schule in Ovijere, Namibia, gebaut. Die Spenden dafür stammten zum größten Teil von Bürgern*innen und der lokalen Wirtschaft. Zinnecker freut es, dass aus dem Ostallgäuer Spendengeld nun eine Schule in Namibia wurde, denn Bildung sei die entscheidende Ressource für Entwicklung und Wohlstand in einem Land.
Reiner Meutsch, begeisterter Hobby-Flieger und Initiator der Stiftung Fly & Help, berichtet, dass es am Anfang nicht leicht gewesen sei, trotz Corona mit dem Schulbau zu beginnen. Erst Anfang dieses Jahres hätten sie endlich mit ihrem lokalen Partner Kaokoland e.V. loslegen können. Herausgekommen sei eine Schule in der ortsüblichen Bauweise, in der zwei Grundschulklassen mit circa 90 Schülern von zwei Lehrern unterrichtet werden können.
Von vorneherein auf Nachhaltigkeit ausgerichtet
„Die Situation vor Ort hat sich dadurch erheblich verbessert“, betont Meutsch. Zuvor sei nur ein provisorischer Holzhüttenverschlag vorhanden gewesen, auf dessen Wellblechdach die Sonne unbarmherzig niedergebrannt hätte. Entsprechend groß sei die Freude der Kinder und der Eltern gewesen, als der neue Schulbau stand. Damit dies so bleibt, wurde mit der Regierung in Namibia vertraglich vereinbart, dass die Lehrer für diese Schule zuverlässig gestellt und bezahlt werden. „Das war damals ein entscheidender Punkt für uns“, erläutert Zinnecker, „gebaut ist schnell, nur was ist danach?“ So aber sei das Projekt von vorneherein auf Nachhaltigkeit ausgerichtet und nehme auch die Regierung vor Ort in die Pflicht. Die entscheidende Phase für dieses Projekt beginnt für Zinnecker aber jetzt: „Es kommt nun auf die Menschen vor Ort an, was sie aus diesem Bildungsangebot machen.“ Diese Eigenverantwortung spiegele sich auch im Spruch wider, den der Kreistag als Initiator dieser Aktion den Kindern und Eltern mit auf den Weg gegeben hat.
Meutsch wäre aber nicht Meutsch, wenn er es bei dem Schulbau belassen würde, er hat schon weitere Pläne für Ovijere in der Schublade. Dadurch, dass die Kinder aus Familien kommen, die als Halbnomaden ihre Viehherden begleiten, ist es den Kindern oftmals nicht möglich, am Ende eines Schultages zu ihren Familien zurückzukehren. Sie müssen in der Schule weiter betreut werden. Meutsch plant daher ein Hostel und eine Schulküche für Ovijere. Auch wenn die Spendenaktion im Ostallgäu mit dem Schulbau zu Ende gegangen ist, kann das Ostallgäu weiter unterstützen.