Rund 200 Stunden Ausbildung in der Freizeit, hauptsächlich an Wochenenden, und in Schichtplänen eingeteilt, damit an jedem Tag im Jahr zu jeder Stunde, egal ob tagsüber oder nachts, ein Ehrenamtlicher aus dem Kriseninterventionsdienst (KID) im Notfall zur Stelle sein kann. Das ist keine Kleinigkeit für die Teammitglieder, sondern echtes Ehrenamt und die Menschen, denen sie in Notsituationen geholfen haben, sind ihnen unendlich dankbar. Sie hören zu, bieten unaufdringlich ihre Hilfe an, unterstützen die Polizei bei der Überbringung von Todesnachrichten, helfen auch bei Bahnunfällen. 150 bis 170 Einsätze kommen so im Jahr beim KID Ostallgäu zusammen, der zum BRK gehört, sich aber fast ausschließlich aus Spenden finanziert. „Irgendjemand hat immer Zeit für einen Einsatz“, betonen Teamleiter Georg Heiland und seine Stellvertreterin Gisela Bayrhof. Sie werden die 1.000 Euro, überreicht durch BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann, für die Aus- und Fortbildung verwenden.
Wenn sie im Einsatz sind, erkennt man sie leicht an der Rot-Kreuz-Jacke. „Für uns ist sie in gewisser Weise eine persönliche Schutzausrüstung, nach einem Einsatz hängen wir sie an den Nagel und streifen damit das Erlebte ein Stück weit ab“, erzählt Gisela Bayrhof. Ein guter Zugang zu den Menschen, denen sie helfen, sei schon nötig, aber zu nah dürfe man die Ereignisse nicht an sich heranlassen. Auch das muss man in der Ausbildung und dem anschließenden praktischen Teil erst lernen. Und was beiden wichtig ist: „Wir sind in unseren Einsätzen stets wertneutral für alle Betroffenen da.“ Zuhören, das Unglück begreifbar machen und in den ersten Stunden Hilfe anbieten, wenn es sonst niemand tun kann, das ist eine Aufgabe, die sicher nicht leicht, aber sehr wertvoll ist.
Jedes Jahr fragt die Bayerische Regiobahn bei ihren Abonnement-Kunden nach, ob sie zu Weihnachten ein Dankeschön-Präsent für ihre Treue zur BRB haben möchten oder lieber eine wohltätige Organisation finanziell unterstützt werden soll. Seit Jahren sprechen sich die Abo-Kunden für die Spende aus. In jedem Netz bekommt eine gemeinnützige Organisation 1.000 Euro. Heuer sind es neben dem Kriseninterventionsdienst Ostallgäu das Kriseninterventionsteam Weilheim-Schongau, der Kriseninterventionsdienst Miesbach und das THW Bad Aibling.