Zwei Wochen vor dem Prozess um mutmaßlich vorgetäuschte Corona-Impfungen ist das Verfahren vor dem Landgericht Augsburg vorläufig abgesetzt worden. Ein Mitglied der Strafkammer falle krankheitsbedingt aus, teilte Gerichtssprecher Peter Grünes am Montag mit.
Ursprünglich sollte sich ab 2. Mai ein 73 Jahre alter Hausarzt in dem Prozess verantworten. Der Mediziner aus Wemding (Landkreis Donau-Ries) soll im Jahr 2021 bei 176 Patienten Scheinimpfungen vorgenommen haben. Den Impfstoff soll der Mann entsorgt haben und den Impfwilligen nur leere Spritzen ins Gesäß gestochen haben. Die Staatsanwaltschaft geht von 314 manipulierten Erst- und Zweitimpfungen aus.
Zudem soll die Praxis des Angeklagten bei impfkritischen Bürgern als Anlaufstelle bekannt gewesen sein, um Bescheinigungen ohne echte Impfung zu erhalten. Der Arzt soll mindestens 40 Patienten solche nicht vorgenommenen Impfungen bescheinigt haben. Das Landgericht hofft darauf, dass der Prozess ab dem 20. Juni stattfinden kann.