Nach einer neuen Stadtratsentscheidung über das in Nördlingen geplante Denkmal für den verstorbenen Fußballstar Gerd Müller ist weiter unklar, ob es einen Bürgerentscheid geben wird. Der Sprecher eines Bürgerbegehrens ließ am Freitag offen, ob die Verantwortlichen das Begehren zurückziehen werden. Ausreichend Unterstützer-Unterschriften hatten sie bereits eingereicht.
Die Geburtsstadt des als «Bomber der Nation» bekannten ehemaligen Torjägers will eine Statue Müllers am 15. August – dem ersten Todestag des Fußballidols – aufstellen. Das Denkmal zeigt Müller beim wichtigsten Tor seiner Laufbahn, dem Siegtreffer zum 2:1 gegen die Niederlande im WM-Finale 1974 im Münchner Olympiastadion.
Zunächst war ein Standort außerhalb der Stadtmauer festgelegt worden. Dagegen gab es Protest, da dieser Ort zu wenig zentral sei. Am Donnerstagabend hat der Stadtrat daher einen neuen Platz bestimmt, in der Nähe des Geburts- und des Wohnhauses des späteren Weltstars. Müllers Familie sei auch für diesen Ort, betonte die Stadtverwaltung.
Der neue Standort sei nun innerhalb der Stadt und deshalb besser als der frühere, sagte Rudolf Backof von dem Bürgerbegehren zu dem Platz. Die Initiative habe aber einen anderen Standort im Hof der Stadtbibliothek vorgeschlagen. Dieser Ort sei perfekt. «Die beste demokratische Lösung wäre, wenn die Nördlinger Bürgerinnen und Bürger über die Standorte alternativ abstimmen könnten», meinte er.
Die Verantwortlichen des Begehrens würden nun in aller Ruhe die Situation besprechen und über das weitere Vorgehen entscheiden. Die Stadtverwaltung hofft, dass Backof und seine Mitstreiter das Bürgerbegehren zurückziehen und so ein Urnengang vermieden wird.