Falsche Polizeibeamte meldeten sich gestern im Raum Neu-Ulm wieder bei Bürgerinnen und Bürgern. Ein Anruf führte zur Festnahme einer 58-jährigen Frau, die Geld für die falschen Polizeibeamten in Empfang nehmen sollte.
Am Dienstagvormittag, den 03.11.2020, wurde der Festnetzanschluss eines 54-Jährigen von einem bislang falschen Polizeibeamten angerufen und die bekannte Geschichte von Einbrechern erzählt, welche es auch auf Wertgegenstände des Angerufenen abgesehen haben könnten.
Der 24-jährige Sohn des Angerufenen reagierte jedoch sofort und informierte die richtige Polizei über den Betrugsversuch, während das Gespräch mit dem falschen Polizeibeamten weiter aufrecht gehalten wurde.
Nachdem die beiden Männer auf die Anweisungen des Anrufers zum Schein eingingen und von der Bank vermeintlich 41.000 Euro abhoben, schickten die Betrüger eine Frau zu Abholung des Geldes an die Wohnadresse.
Bei der Übergabe des Geldes nahmen die eingesetzten Polizeibeamten die Frau fest. Die Kripo Neu-Ulm übernahm die weiteren Ermittlungen.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Memmingen wurde die 58-Jährige heute dem Haftrichter am Amtsgericht Memmingen vorgeführt, dieser erließ Haftbefehl gegen die Frau. Sie wurde im Anschluss in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Die Polizei weist darauf hin, dass die Masche der Falschen Polizeibeamten nach wie vor aktuell ist. Alleine im Oktober registrierte die Polizei im Schutzbereich nahezu 150 Anrufe, im ganzen Jahr 2020 waren es bislang schon mehr als 1.300. Bislang ergaunerten die Betrüger mit dieser Masche mehr als 300.000 Euro im gesamten Zuständigkeitsgebiet des Präsidiums.