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Memmingen: Wohnhaus explodiert, 1 Toter Jugendlicher

Eine gewaltige Explosion erschütterte am Freitagabend (26.07.2024) das Kalker Feld in Memmingen. Trümmerteile wurden Dutzende Meter weit geschleudert und beschädigten zahlreiche Gebäude in der Umgebung. Die Ursache des Unglücks ist bisher unbekannt, doch die Auswirkungen sind verheerend: Zwei Reihenhäuser wurden schwer beschädigt, zwei Personen gelten noch als vermisst und ein Feuerwehrmann erlitt leichte Verletzungen.Die Telefone in den Leitstellen der Feuerwehr und der Polizei standen gegen 17:20 Uhr nicht still - unzählige Menschen meldeten eine Explosion. Sofort rücken die ersten Kräfte aus und sind nach vier Minuten bereits vor Ort. "Die ersten Kräfte, die hier angefahren sind, haben dann festgestellt, dass ein Reiheneckhaus komplett zerstört worden ist. Sie haben es ja im Hintergrund bereits gesehen. Das danebenliegende Haus ist durch diese Explosion massiv in Mitleidenschaft gezogen worden. Trümmerteile sind über mehrere Meter über weitere Häuser hinweggeflogen und haben Autos beschädigt", beschreibt Markus Asbacher, Pressesprecher der Polizei die Lage."Im Erstangriff haben wir uns auf die Brandbekämpfung konzentriert, weil wir einen Brandausbruch hatten, dass wir die weiteren Maßnahmen durchführen können, war es wichtig, dass das Feuer gelöscht ist. Im weiteren Verlauf haben wir die umliegenden Gebäude abgesucht und haben dann mit einer technischen Ortung und mit einer biologischen Ortung angefangen, das beschädigte Gebäude abzusuchen und zu prüfen, ob darin vermisste Personen sich befinden. Zeitgleich hat eine Abfrage stattgefunden, wieviel Personen im Gebäude gemeldet sind und wie viele Betroffene vorhanden sind und haben das anhand von Listen abgeglichen, wie viel Leute dementsprechend vermisst sind", so der Örtliche Einsatzleiter der Stadt Memmingen, Stephan Zettler. "Wir sind weiterhin auf der Suche nach zwei Personen, die wir noch finden müssen", ergänzt Jan Rothenbacher der Oberbürgermeister der Stadt Memmingen.Während die Einsatzkräfte ihr Bestes geben, sind die Anwohner noch immer geschockt, wie Ruzica Trambacz: "War mit meinem Sohn im Wohnzimmer, haben uns kurz unterhalten und auf einmal hat es geknallt. Ich habe echt gedacht eine Bombe eingeschlagen. Alles hat vibriert. Und dann habe ich bloß geschrien: Leg dich auf den Boden runter, weil wir einfach Todesängste hatten. Und dann haben wir aus dem Fenster rausgeschaut und haben eben überall nur diese Trümmer gesehen. Und wir wussten gar nicht, was wir machen sollen. Einfach nur panisch. Dann sind wir raus und haben erstmal Notdienst versucht anzurufen. Sind nicht durchgekommen. Und dann kurz darauf ja, und dann mussten wir alle die Häuser verlassen. Einfach nur schockiert. Einfach nur Schock. Ich wusste gar nicht, was ich überhaupt machen soll. Ich war entsetzt. Erst mal geweint und wusste gar nicht, was man überhaupt machen soll." Zudem hatte sie einfach nur Panik, weil sie und ihre Familie Angst hatte, dass das Haus zusammenstürzt.Aber auch Dominik Trampertz ist noch geschockt, er saß im Wohnzimmer am Laptop, als das Unglück passierte: "Auf einmal hat es richtig geknallt. Meine Mutter ist ins Wohnzimmer gestürmt und hat gesagt: Geh runter, geh runter, irgendwas hier explodiert. Ich habe gesehen, die Rollläden hat es komplett zerfetzt". "Ich habe dann gesehen, wie gegenüber das ganze Haus gebrannt hat und alles kaputt war. Dann sind wir direkt raus. Alles voller Rauch. Nachbarn haben rumgeschrien, beim Nachbarn sind alle Fenster explodiert. Gesehen, wie der komplette Briefkasten unten war. Alle waren halt in Panik. Es hat geraucht, nach Gas gerochen und alles gebrannt. Autos kaputt, alles. Man ist unter Schock. Ich wollte natürlich erst mal schauen, dass es meiner Mutter gut geht", berichtet der junge Mann weiter.Komplett anders hat das Geschehen dagegen Günter Putz erlebt, er dachte anfänglich an einen Überdruckkessel oder ein abstürzendes Flugzeug: "Ich habe zuerst gedacht, könnte auch ein Flugzeug sein, was abstürzt und dann hat es einen Knall gemacht und dann flogen die Fetzen umher. Ja, es gab einfach nur ein Pfeifen, so wie ein Überdruckkessel, der einfach platzt. Und dann kam gleich die Explosion danach...Ich habe zu meiner Frau gesagt: Und weg hier, das muss ein Flugzeug gewesen sein. Aber anscheinend war es das nicht. Es muss irgendwie Überdruckmäßig gewesen sein, durch das Pfeifen, was ausgebrochen ist und dann die Explosion".Was letztendlich die Explosion ausgelöst hat, das weiß noch keiner - hier hat die Kriminalpolizei Memmingen die Ermittlungen aufgenommen. Die Suchmaßnahmen nach den aktuell nicht auffindbaren Personen laufen weiter, wie Stephan Zettler mitteilte: ".Richtig, wir haben die Trümmer soweit geräumt, dass wir näher an die Einsatzstelle herankommen. Das Trümmerfeld selber langen wir momentan nicht an, weil wir davon ausgehen müssen, dass sich eventuell noch Personen darunter befinden können. Es läuft momentan eine technische und eine biologische Ortung. Der Ausgang dieser Ortung ist momentan noch unklar. Momentan auf Anfahrt ist ein sogenanntes Einsatzstellensicherungssystem. Das werden wir installieren, dass wir das Gebäude überwachen können. Das bringt uns den Einsatzkräften eine gewisse Sicherheit, dass wir näher am Objekt arbeiten können".

Update 00:30 Uhr: Einsatzkräfte finden leblose Person in den Trümmern.
Nachdem es den Einsatzkräften gelang, in das teilweise eingestürzte Wohngebäude neben dem Explosionsort vorzudringen, fanden sie gegen 23:00 Uhr den noch vermissten 17-Jährigen in den Trümmern auf. Der Jugendliche befand sich im 1. Obergeschoss des Wohngebäudes. Die Rettungskräfte konnten ihn nur noch leblos aus den Trümmern bergen.

Einen ebenfalls vermissten 68-Jährigen traf die Polizei unversehrt an. Dieser befand sich zum Zeitpunkt der Explosion außerhalb seines Wohnhauses.

Die Betreuungsgruppe der Polizei und die Notfallseelsorge leisten vor Ort umfangreiche Betreuungsmaßnahmen für die Angehörigen und Betroffenen. Insgesamt befinden sich weit über hundert Einsatzkräfte aller beteiligter Hilfsorganisationen und der Polizei im Einsatz.

Am späten Nachmittag kam es im Kalker Feld in Memmingen zu einer Explosion in einem Wohnhaus. Ein Großaufgebot von Einsatzkräften befindet sich derzeit vor Ort im Einsatz.

Gegen 17:20 Uhr erhielt die Polizei die Mitteilung über eine heftige Explosion in einem Reiheneckhaus im Kalker Feld. Durch die Explosion wurde das betroffene Wohnhaus komplett zerstört. Auch das angrenzende Gebäude stürzte durch die Explosion teilweise ein. Durch die Druckwelle und weggeschleuderte Trümmerteile wurden benachbarte Gebäude und geparkte Fahrzeuge zum Teil erheblich beschädigt.

Derzeit klärt die Polizei den Verbleib des Hausbewohners und einer weiteren Person ab.

Die Explosionsursache ist derzeit noch Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Eine Einsatzkraft der Feuerwehr verletzte sich bei den Arbeiten im Trümmerfeld leicht. Weitere Personen wurden nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht verletzt. Der Bereich um die Einsatzstelle ist derzeit weiträumig abgesperrt.

Bilder: Vifogra