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Memmingen: Jugendliche sprechen viele Punkte an

Marathonsitzung des Jugendparlaments – sehr unterschiedliche Themen konstruktiv angepackt

Das Jugendparlament war der erste Termin, den Oberbürgermeister Jan Rothenbacher direkt nach seinem Amtsantritt wahrnahm. „Ich freue mich schon auf eure Themen und das Gespräch mit euch, weil ich dieses Gremium äußerst wichtig finde“, begrüßte er die Jugendparlamentarier:innen. Auf der Tagesordnung des Jugendparlaments standen 14 Anfragen und weitere Abstimmungspunkte, die die Vertreterinnen und Vertreter der Memminger Schulen zum Teil leidenschaftlich diskutiert haben.

Ein wichtiges Anliegen der Jugendlichen ist eine Flutlichtanlange für den sanierten Skateplatz in der Neuen Welt. Eine Beleuchtung würde die Anlage sehr aufwerten und eine mögliche Fremdnutzung bei Dunkelheit verringern, argumentierten die Jugendlichen. Oberbürgermeister Rothenbacher zeigte sich grundsätzlich aufgeschlossen für eine Flutlichtanlage, er verwies jedoch auf die derzeit schwierige Haushaltslage und erklärte, eine Anlage könne frühestens in ein bis zwei Jahren kommen.

Zum Thema Hygieneprodukte an Schulen konnten sich die Parlamentarier:innen und die Vertreter aus Stadtverwaltung und Stadtrat nach längerer Diskussion darauf einigen, dass gemeinsam ein Appell an die Bundes- und Staatsregierung gestellt werden soll, damit in Zukunft Tampons, Binden und ähnliches kostenfrei zur Verfügung gestellt werde. Zusätzlich sollen den Schulen in Memmingen Finanzmittel über das Schulverwaltungsamt zweckgebunden für eine Notversorgung mit Hygieneprodukten zur Verfügung gestellt werden in einer Höhe, die von der Zahl der Mädchen an der jeweiligen Schule abhänge.
Für einen intensiven Austausch sorgte der Wunsch der Jugendlichen nach einem speziellen Platz für sie, an dem sie zusammensitzen und Musik hören können ohne dass sich Anwohner gestört fühlten. Bastian Dörr, Jugendreferent im Stadtrat, machte darauf aufmerksam, dass beim geplanten Bikepark im Memminger Osten der Grillplatz als ein solcher Platz für Jugendliche vorgesehen sei. Gunther Kotschmar, Fachteamleiter für Soziale Dienste, schlug den Westertorplatz für Jugendliche als Treffpunkt vor und ermunterte die Jugendlichen, sich ein Stück weit zu trauen im öffentlichen Raum ihren Platz einzufordern. Im weiteren Verlauf der Sitzung brachten die Jugendparlamentarier einige Vorschläge für die Innenstadt vor, beispielsweise mehr Trinkwasserbrunnen und öffentliche Toiletten, zusätzliche Aschenbecher sowie bessere Beleuchtung rund um die Stadthalle. Hier konnte Oberbürgermeister Jan Rothenbacher darauf hinweisen, dass der Austausch der Leuchtmittel rund um die Stadthalle sowie eine Installation von mehr Aschenbechern bald umgesetzt werde. Die Idee mit den Trinkwasserbrunnen werde außerdem auch bei der Umgestaltung des Weinmarkts mit einfließen.

Die Jugendlichen brachten auch einen Instagram-Auftritt ins Gespräch, der speziell auf Angebote und Veranstaltungen für Jugendliche aufmerksam machen soll. Jugendreferent Bastian Dörr schlug vor, dass in dieser Frage ein spezieller Hashtag für alle Posts für Jugendliche zügig Abhilfe schaffen könnte: Die Betreiber bestehender Instagram-Accounts könnten Angebote für Jugendliche mit einem vereinbarten Hashtag versehen, dem wiederum Jugendlichen auf Instagram folgen können.

Am Ende der Sitzung bewerteten und priorisierten die Teilnehmenden Ideen für Veranstaltungen und Projekte, die in diesem Jahr mit Mitteln des Bundes angeboten werden können. Mindestens fünf geförderte Aktionen aus den Bereichen Kultur, Bewegung und Gesundheit sind für heuer geplant.

Hinweis:
Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).“ Es wird umgesetzt von der Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (gsub) und der Stiftung SPI. Der Programmteil „Kinder- und Jugendbeteiligung im Zukunftspaket“ wird verantwortet von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS).

Bildunterschrift: Oberbürgermeister Jan Rothenbacher bei der „Bepunktung“ der Aktionen

Bild: Manuela Frieß – Pressestelle der Stadt Memmingen