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Memmingen: Glückwünsche zum 100. Geburtstag

Zum 100. Geburtstag der Memmingerin Frida Güttler überbrachte Bürgermeisterin Margareta Böckh die herzlichsten Glückwünsche der Stadt. Mit Geschenkkorb und Blumen kam die Bürgermeisterin zum Geburtstagsbesuch. Frida Güttler führt nach wie vor ihren eigenen Haushalt. „Ich bin Gott sei Dank geistig voll da, politisiere gerne mit meinem Sohn und verfolge das Stadtgeschehen“, erzählt die Jubilarin bei einem Glas Sekt-Orange in ihrem Wohnzimmer. Frida Güttler ist die Mutter des ehemaligen Stadtrats Edmund Güttler, sie hat zwei Kinder, vier Enkel und fünf Urenkel.

Durch ihr hervorragendes Gedächtnis konnte Frida Güttler im neu konzipierten Heimatmuseum Freudenthal-Altvater ein Interview als Zeitzeugin beitragen. Ihre Familie stammt aus Römerstadt (heute Tschechien). „Am 25. März 1946 kam ich in einem Viehwaggon mit meinen Schwestern in Memmingen an“, erzählt Frida Güttler im Gespräch mit Bürgermeisterin Böckh. „Wir mussten zum Arbeitsamt, Einwohnermeldeamt und Flüchtlingsamt und mit der Arbeitsbescheinigung konnten wir auch Lebensmittelkarten erhalten“, erinnert sich die Hundertjährige an die Ankunft in Memmingen. Ihren Mann Edmund, der ebenfalls aus Römerstadt stammte, lernte sie in Memmingen kennen. „Wir hatten schöne Jahre und schwere Zeiten. Ich habe hart gearbeitet, hatte schwere Operationen, aber es ist immer wieder weitergegangen. Ich bin Christin, nicht übertrieben, aber ich habe geglaubt und das hat mir immer geholfen“, erzählt Frida Güttler. Sie arbeitete in Römerstadt in einer Seidenfabrik, in Memmingen in einer Schreinerei und dann als Abteilungsleiterin im früheren Modehaus Schedel am Schrannenplatz. Besondere Aufmerksamkeit galt immer ihrem Garten. „Mit 90 habe ich zum letzten Mal den Rasen gemäht und den Apfelbaum geschnitten“, erzählt Frida Güttler. Bürgermeisterin Böckh wünschte der Jubilarin gute Gesundheit und Freude an jedem Tag.