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Marktoberdorf: Hochspannungsanbindung wird saniert

22.07.2021, Sanierung einer 110-kV-Hochspannungsleitung der Lechwerke zwischen Biessenhofen und Marktoberdorf, Donnerstag, 22.07.21

LVN saniert Hochspannungsanbindung der Stadt Marktoberdorf an
das regionale Verteilnetz

• Sanierung von 21 Hochspannungsmasten und Tausch der Leiterseile bis
Oktober
• Verbindung für kommende Jahrzehnte zukunftssicher aufgestellt

Die LEW Verteilnetz GmbH (LVN) saniert derzeit die 110-kV Leitung von Biessenhofen nach Marktoberdorf. Sie bindet das Umspannwerk im Westen der Stadt an das regionale
Hochspannungsnetz an und ist damit essenziell für die Stromversorgung von Marktoberdorf. Um die Verbindung auch mit Blick auf die wachsende Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien zukunftssicher aufzustellen, hat LVN Mitte Juli mit den Arbeiten begonnen.

Sanierung von 21 Hochspannungsmasten bis Oktober
LVN saniert derzeit 21 Masten auf dem insgesamt 6,1 km langen Leitungsabschnitt, der
südlich von Biessenhofen neben Ebenhofen verläuft und in Marktoberdorf endet. Dabei
verstärkt LVN an einigen Masten die Fundamente, tauscht Bauteile aus und baut zusätzliche Teile ein. Einzelne Masten werden im Rahmen der Sanierungsarbeiten etwas erhöht, um die Bodenabstände der Leitung zu vergrößern. Diese Erhöhung beträgt etwa drei Meter. Um die Masten zu erhöhen, tauscht LVN das Unterteil aus. Dazu werden mithilfe eines Autokrans ungefähr zwei Drittel des Mastes angehoben und ein vorgefertigtes neues Unterteil eingesetzt. Das Unterteil wird anschließend mit den bestehenden Bauteilen fest verschraubt.

In der Nähe des Firmengeländes der AGCO GmbH errichtet LVN zwei Masten neu und
etwas versetzt. So kann das Firmengelände in Zukunft erweitert werden. Die beiden neuen Masten werden etwa 50 Meter hoch sein – rund 25 Meter höher als die bisherigen Masten. Außerdem tauscht LVN die Leiterseile der Freileitung aus. Die Sanierung soll bis Oktober fertiggestellt sein.

Die Hochspannungsleitungen zwischen Hiemenhofen, Biessenhofen und Marktoberdorf
wurden in den 1950er und 1960er Jahren errichtet. Den Abschnitt Hiemenhofen – Biessenhofen hat LVN bereits im Jahr 2018 erneuert. Dass die Sanierungsarbeiten für den
weiteren Abschnitt von Biessenhofen nach Marktoberdorf erst jetzt beginnen, lag sowohl an den zeitintensiven Vorprüfungen, bei denen jeder Maststandort und Mast individuell
untersucht wurde, als auch an parallel laufenden Baumaßnahmen im LVN-Netz der Region. Da jede Maßnahme Auswirkungen auf das Gesamtnetz hat, plant LVN alle Projekte und Arbeiten so, dass die Versorgungssicherheit der Stromkunden jederzeit gewährleistet ist. Die Kosten für die Sanierung betragen rund drei Millionen Euro.
Weitere Informationen findet ihr unter www.lew-verteilnetz.de.

Info-Kasten: So funktioniert das Stromnetz in Deutschland
Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung).

Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichneten Übertragungsnetze nehmen den in den Großkraftwerken produzierten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 bzw. 220 Kilovolt (kV) über lange Entfernungen zu den Verbrauchsschwerpunkten.

Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch auf der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz zurückgespeist.

Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe.
Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV) im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben.
Niederspannung (230 V bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.

Umspannwerke beziehungsweise die Ortsnetzstationen und Trafohäuschen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen

Bild: LVN/Bernd Feil 

Bildunterschrift: Sanierung Hochspannungsleitung Martkoberdorf