Eine Glanzleistung aller Beteiligten – so bezeichnete Landrat Elmar Stegmann die neue Antonio-Huber-Schule in Lindenberg bei ihrer Einweihung. Auch die gesamte Schulfamilie, die bereits in den Herbstferien in das neue Gebäude eingezogen ist, war voll des Lobs. Fast 200 Gäste, darunter die Lehrkräfte und viele Schüler, Vertreter der beteiligten Planer und Handwerksbetriebe, Partner und Kooperationspartner, die Regierung von Schwaben sowie zahlreiche Vertreter aus der Kreispolitik haben gemeinsam die Fertigstellung der Schule gefeiert. Es war eine lebhafte Feier mit Trommeln, Tanz, Gesang und der Aufführung eines Musicals, eine besondere Feier für ein besonderes Gebäude. Kirchlich gesegnet wurde die neue Schule von Pfarrer Dr. Joachim Gaida und Pfarrer Martin Strauß. Bei Schulführungen konnten sich die externen Gäste dann im Anschluss an den offiziellen Teil ein eigenes Bild von der neuen Antonio-Huber-Schule machen. „Heute eröffnen wir eine Schule, die mehr
ist als nur ein Gebäude: Sie ist ein Ort der Hoffnung und des Wachstums. Hier werden unsere Schülerinnen und Schüler die Unterstützung und Förderung erhalten, die sie benötigen, um ihre Träume zu verwirklichen und ihr volles Potenzial zu entfalten“, freut sich Landrat Elmar Stegmann.
Was sofort ins Auge sticht, ist das viele Holz, das für das Gebäude verwendet wurde und das mit seinem Geruch, seiner Farbe und der Beschaffenheit des Materials sofort ein heimeliges Gefühl gibt. Die Klassenräume sind großzügig gestaltet und mit Freiflächen und zusätzlichen Räumen ganz an die Bedarfe der Schulfamilie angepasst. Geplant wurde die Schule von Anfang an in enger Abstimmung mit der Schulleitung und Lehrerschaft. „Der Landkreis will mit diesem Gebäude ein optimales Lernen und Lehren ermöglichen,“ so Landrat Elmar Stegmann. Nicht nur ihm, sondern dem gesamten Kreistag ist das Thema Bildung wichtig: „Es ist eines der wichtigsten Ziele unserer Kreispolitik. Denn Investitionen in Bildung sind Investitionen in die Zukunft.“ Viele Schulen des Landkreises wurden in den letzten Jahren erweitert und saniert, ebenso die dazugehörigen Sporthallen, die teilweise auch erneuert wurden.
Das macht die neue Antonio-Huber-Schule so besonders und darum wird das Projekt vonden Verantwortlichen so gelobt:
Das Gebäude lädt zum Wohlfühlen ein und bietet optimale Lehr- und
Lernbedingungen.
Die Schulleiterin Elisabeth Magin berichtete in ihrer Begrüßung den Gästen der
Einweihungsfeier von der Reaktion der Schülerinnen und Schüler beim Einzug: „Unser
neues Schulhaus hat eine besondere Atmosphäre, die wir schon im Rohbau bemerken
konnten. Es wurde ein Schulhaus gebaut, in dem sich alle wohlfühlen können, in das man gerne morgens geht und in dem man auch gerne lernt und arbeitet. Am Montag nach den Ferien waren die Kinder und Jugendlichen sehr beeindruckt, manche waren ganz andächtig und ehrfürchtig. Dass eine Schule so ein schöner Wohlfühlort sein kann, damit haben sie nicht gerechnet. Manche unserer jüngeren Schülerinnen und Schüler hätten sich auch sehr gut vorstellen können, hier ganz einzuziehen, um hier zu wohnen. So schön ist es geworden.“
Das Gebäude ist ein Vorzeigeprojekt in Sachen Klimaschutz.
Das Energieeffizienzhaus benötigt nur etwa ein Drittel der Energie eines
Standardgebäudes in dieser Größe. 65 Prozent der benötigten Energie wird über
erneuerbare Energien erzeugt. Eingesetzt sind Luft-, Wasser- und Wärmepumpen und nur Spitzenlasten werden über eine Holzpelletsheizung abgefedert. Die Mitglieder des
Kreisausschusses haben außerdem entschieden, den Neubau der Schule mit einem
Gründach sowie einer Photovoltaikanlage auszustatten. Eine moderne Belüftungsanlage sorgt darüber hinaus in allen Räumen für ein gutes Raumklima und eine optimale Sauerstoffversorgung. Holz als Baumaterial bindet außerdem CO2. Im Fall der Antonio-Huber-Schule (1.100 m3) werden 862 Tonnen CO2 gebunden. Die gleiche Fläche in Beton würde 300 Tonnen CO2 produzieren.
Auch der Naturschutz spielte beim Bau eine Rolle, denn es wurden sogar Orchideen
umgesiedelt.
Das Großprojekt wurde fast punktgenau fertiggestellt.
Die Planungszeit betrug 15 Monate. Sie begann mit einer Machbarkeitsstudie und der
Prüfung verschiedener Varianten – wie beispielsweise eine Aufstockung der Mittelschule. Nach einer sorgfältigen Vorplanung – gerade in einem sonderpädagogischen Förderzentrum gibt es Bedarfe und Notwendigkeiten, die berücksichtigt werden müssen – folgte eine intensive Verhandlungs- und Vergabephase. In vier Fachbereichen wurden die Planungsleistungen europaweit ausgeschrieben. Der Spatenstich erfolgte dann am 18. Oktober 2022, das Richtfest konnte am 25. Oktober 2023 gefeiert werden. Und nur ein Jahr später, in den Herbstferien 2024, konnte die Schule nach leichten Verzögerungen bereits bezogen werden.
Auch finanziell war der Bau fast eine Punktlandung.
Die Gesamtkosten für das neue Gebäude waren bei der Planung mit 19,3 Millionen Euro
veranschlagt. Aktuell werden die Schlussrechnungen abgerechnet, aber schon jetzt ist klar: Das Projekt wird insgesamt knapp 20 Millionen Euro kosten. Eine sehr geringe
Steigerung bei den extremen Teuerungen der letzten Jahre. Das Projekt wird mit 9,93
Millionen Euro Bundes- und Landesmittel gefördert. „Ein solches Großprojekt fast punktgenau fertigzustellen – finanziell und zeitlich – ist eine hervorragende Leistung aller Beteiligten“, lobte Landrat Elmar Stegmann. Was ihn noch freute: „Etwa 70 Prozent der beteiligten Unternehmen kommen hier aus der Region. Wir haben mit diesem Bau also auch die heimische Wirtschaft unterstützt.“ Er dankte nochmals ausdrücklich allen Beteiligten, insbesondere dem Planungsbüro Baumschlager Hutter Partners für die hervorragende Projektleitung, aber auch den Mitarbeitern des in
der Landkreiskämmerei angesiedelten Gebäudemanagements und der Schulfamilie für
deren großartiges Engagement.
Bild: Landkreis Lindau / Nadja Krassik