Start Nachrichten Landkreis Günzburg: Blackout – 300 Menschen beteiligen sich an großangelegter Katastrophenschutzübung

Landkreis Günzburg: Blackout – 300 Menschen beteiligen sich an großangelegter Katastrophenschutzübung

Um kurz nach 10 Uhr am Samstagvormittag erreichte der Funkspruch alle Kommunen im Landkreis Günzburg: flächenendeckender Stromausfall in ganz Schwaben! Die Städte, Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften im Landkreis Günzburg erhielten damit gleichzeitig die Aufforderung ihre Leuchttürme und Notrufmeldestellen zu aktivieren. Zum Glück war dieses Szenario nur eine Übung. Der Landkreis Günzburg bereitet sich zusammen mit den Kommunen immer wieder auf mögliche Katastrophenfälle vor. Mit der aktuellen Energiekrise ist ein sogenannter „Blackout“, ein flächendeckender Stromausfall, wieder in den Fokus gerückt. „Wir hoffen, dass wir diese Pläne nie benötigen“, sagte Landrat Hans Reichhart. „Aber wir sind vorbereitet.“ Bei einer landkreisweiten Katastrophenschutzübung wurde das Szenario eines flächendeckenden Stromausfalls einmal durchgespielt. Dabei ging es vor allem darum zu erkennen, was funktioniert und wo muss noch nachgebessert werden. Am Ende waren aber alle Beteiligten zufrieden. Die Alarmierung hat funktioniert, es gab schnelle Rückmeldungen aus den Kommunen. Über 17 Leuchttürme und 104 Notrufmeldestellen verfügt der Landkreis Günzburg. Sie werden aktiviert, wenn die Infrastruktur nicht mehr zur Verfügung steht – nicht nur bei einem flächendeckenden Stromausfall, sondern auch bei anderen Katastrophenfällen. Hier können dann beispielsweise Menschen, die Hilfe brauchen, Notrufe absetzen, sollten die Notrufnummern 112 und 110 nicht mehr funktionieren. Koordiniert wurde die Katastrophenschutzübung von der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) am Landratsamt Günzburg. Unterstützung erhielt sie von den Kommunen im Landkreis Günzburg, der Regierung von Schwaben und den Rettungskräften in der Region – Feuerwehr, THW, BRK und Bundeswehr waren beteiligt. Und so waren am Samstagvormittag mehr als 300 Menschen im gesamten Landkreis Günzburg im Einsatz. „Wir wollten an diesem Tag testen, was funktioniert? Was haben wir eventuell nicht bedacht?“, sagte Oliver Preußner, Fachbereichsleiter Öffentliche Sicherheit und Ordnung am Landratsamts Günzburg. „Wir müssen das in der Praxis testen und nicht nur in der Theorie durchdiskutieren.“ In Gundremmingen wurde der Leuchtturm sogar unter Echtbindungen getestet. Das bedeutet: Das Kulturzentrum, das in Gundremmingen als Anlaufstelle für die Bürgern dient, wurde vom Netz genommen und ein Notstromaggregat kam zum Einsatz, um die Stromversorgung wiederherzustellen. Mit vor Ort waren neben Mitarbeitern der Gemeinde und des Landratsamts auch Vertreter der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes. Für den Gundremminger Bürgermeister Tobias Bühler war die Katastrophenschutzübung am Samstagvormittag eine wichtige und notwendige Erfahrung. „Ich hoffe, dass wir diese Pläne nie aus der Schublade holen müssen. Wenn doch, weiß jeder, was er zu tun hat“, lautete sein Fazit. Landrat Hans Reichhart zog nach der großangelegten Übung ein positives Fazit: „Es ist ein Konzept, das tragfähig ist und das für ganz verschiedene Notlagen genutzt werden kann. Wir sind auf ein Ereignis, das hoffentlich nie eintreten wird, vorbereit. Ich danke allen, die diesen Samstagvormittag mit dieser Übung verbracht haben.“ Mehr zum Thema Energiekrise, eine Übersicht über alle Leuchttürme und Notrufmeldestationen im Landkreis Günzburg sowie weitere Informationen, wie sich auch die Menschen auf einen möglichen Katastrophenfall vorbereiten können, finden Sie hier.

Bild: Angela Brenner / Landratsamt Günzburg