Start Nachrichten Landkreis Donau-Ries: Corona-Solidarpaket gestartet

Landkreis Donau-Ries: Corona-Solidarpaket gestartet

Im Rahmen des Förderprogramms „kommunales Corona-Solidarpaket“ der
Servicestelle Kommunen in der einen Welt (SKEW) plante der Landkreis
gemeinsam mit der befreundeten burkinischen Stadt Gaoua ein Maßnahmenpaket
um vor Ort die Pandemie einzudämmen. Nach ausführlicher Vorbereitung erfolgte
am 13. Oktober nun der Projektstart.

Bereits seit seinen zwei Schulprojekten, die 2018 im Rahmen der Initiative „1000
Schulen für unsere Welt“ umgesetzt worden waren, pflegt der Landkreis
freundschaftliche Kontakte in die südöstliche Region Burkina Fasos. Um die
Verantwortlichen dort in der Eindämmung der Corona-Pandemie zu unterstützen, nutzte
der Landkreis nun das Förderprogramm „kommunales Corona-Solidarpaket“ der
„Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“ (SKEW). Dieses gibt den Partnern vor Ort
die Möglichkeit einen Projektantrag auszuarbeiten und anschließend Mithilfe einer
deutschen Kommune zur Vollfinanzierung bei der SKEW einzureichen. „Dadurch, dass
der Projektplan von unseren lokalen Partnern in Gaoua ausgearbeitet wurde, können wir
uns darauf verlassen, dass die geplanten Aktivitäten und Maßnahmen den
Gegebenheiten und Bedürfnissen vor Ort entsprechen“, erklärt Carina Rösch,
Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik.

Im weiteren Verlauf sind insgesamt neun Aktivitäten geplant, die das Ziel haben, die
Bevölkerung für Präventionsmaßnahmen zu sensibilisieren und den Zugang zu
Hygieneeinrichtungen an öffentlichen Gebäuden zu verbessern. Nachdem am 13.
Oktober der Projektstart durch eine offizielle Auftaktveranstaltung mit Vertretern
verschiedener lokalen Institutionen stattfand, werden im nächsten Schritt einhundert
sogenannte Gemeindeakteure geschult. Deren Aufgabe ist es, in die 56 zur Gemeinde
gehörenden Dörfer zu fahren um dort die Bevölkerung über Schutzmaßnahmen und
Impfmöglichkeiten aufzuklären. Ein weiterer Projektschwerpunkt liegt in der Beschaffung
und Verteilung von Hygieneartikeln wie beispielsweise Masken und Seife und der
Anbringung von Handwaschbecken an belebten Orten.

Landrat Stefan Rößle sieht in dem Corona-Förderprogramm ein sinnvolles Instrument, um
vor Ort die Situation zu verbessern und gleichzeitig die Beziehungen zur Gemeinde zu
vertiefen. „In unserem Landkreis hat der Austausch mit Burkina Faso eine lange
Tradition“, erläutert Rößle.

Als gutes Beispiel ist hier laut Stefan Rößle besonders die Stadt Rain zu erwähnen,
welche schon seit 1974 eine Partnerschaft mit der Gemeinde Tougan im Norden des
Landes unterhält. Aber auch das ehrenamtliche Engagement für das westafrikanische
Land ist groß. So setzt sich Josef Keller aus Genderkingen bereits seit mehreren Jahren
für das Waisenhaus „Hotel Maternel“ in der burkinischen Hauptstadt Ouagadougou ein.
Durch das kontinuierliche Einwerben von Spendengeldern im persönlichen Umfeld ist es
ihm gelungen, dem Waisenhaus mittlerweile über 60.000€ für Baumaßnahmen und
Unterrichtsmaterialien zur Verfügung zu stellen. Die engen persönlichen Kontakte, die
Herr Keller über die Jahre nach Burkina Faso aufgebaut hat, helfen auch dem Landkreis
dabei, seine freundschaftlichen Beziehungen mit lokalen Verantwortlichen und
Entscheidungsträgern zu stärken. Zuletzt nutzte Herr Keller im September eine Einladung
des burkinischen Boschafters in Berlin, um seinem langjährigen Ansprechpartner bei den
Hilfsaktionen für das „Hotel Maternel“ durch die Übergabe einer symbolischen „Brücke
der Freundschaft“ zu danken. Auch Landrat Stefan Rößle war zur Veranstaltung geladen
und zeigte sich besonders begeistert von der ausgesprochenen Gastfreundschaft des
Botschafters. Im Zuge des Treffens wurde auch das aktuelle Corona-Solidarprojekt mit
der Gemeinde Gaoua thematisiert und übereinstimmend gegenseitiges Interesse am
Ausbau der Beziehungen geäußert.

„Unsere Stabstelle Kreisentwicklung und Nachhaltigkeit arbeitet derzeit an einer Nachhaltigkeitsstrategie, um die Zukunft im Landkreis aber auch weltweit langfristig gerecht zu gestalten. Ein wichtiger Baustein zum Erreichen der nachhaltigen Entwicklungsziele sind internationale Partnerschaften. Wir freuen uns daher sehr, dass wir mit Hilfe des Corona-Solidarpakets unsere Freundschaft stärken konnten und darauf, künftig gemeinsam weitere Projekte mit und in Burkina Faso umzusetzen“, fasst Landrat Stefan Rößle zusammen.