Im Rahmen eines Firmenbesuches kamen Kommunal- und Bundespolitiker ins Gespräch mit einem Vertreter des handwerklichen Mittelstandes. Hansjörg Durz, MdB, Manuel Knoll, Direktkandidat für den bayerischen Landtag, die Landtagslistenkandidaten Lena Rasilier und Dr. Ludwig Lenzgeiger sowie die Listenkandidatin für den Bezirkstag Bürgermeisterin Karina Ruf waren gemeinsam mit Bürgern bei der Firma Elektrotechnik Mohr zu Gast.
Mit über 40 Mitarbeitern und darunter vier Auszubildenden ist Heiko Mohr ein vielbeschäftigter Mann. Gleichwohl nahm er sich die Zeit zur Führung und insbesondere zum Gespräch mit den Vertretern der Politik. Denn der Elektrotechnikmeister und Geschäftsführer sieht im Hinblick auf den Standort Deutschland manche Herausforderung und zugleich kritisiert er die Perspektive – insbesondere der Bundespolitik –, welche zu stark auf die Industrie fokussiert sei. „Das Handwerk ist vor Ort, es ist verwurzelt, wandert nicht ab und ist da, wenn man es braucht. Das sehe ich nicht hinreichend wertgeschätzt. Im Gegenteil wird unsere Situation zunehmend schwierig“, so Mohr. In den zurückliegenden drei Jahren seien etwa die Energiekosten seiner Firma, die ebenso Betreuung wie Installation von Elektrotechnikanlagen im gewerblichen Bereich oder Wohnungsbau anbietet, um deutlich über 60 Prozent gestiegen. „Wir machen unseren Beruf mit Leidenschaft und Qualität, aber bei explodierenden Strom-, Heizungs- und Tankkosten fehlt die Sicherheit für Kalkulationen.“
Hansjörg Durz, MdB, bestätigte die Eindrücke aus anderen Gesprächen. Mit schnellstmöglicher Senkung der Stromsteuer sowie der Netzentgelte und insbesondere durch die Stabilisierung und dem Ausbau der Stromversorgung auch mit Hilfe von Kernenergie könnten die Wirtschaft und die Bürgern entlastet werden, so Durz.
Zustimmung bekam er dabei vom CSU-Direktkandidat Manuel Knoll, der vor einer Deindustrialisierung warnte. „Wir müssen dauerhaft die Strompreise senken und den Bürokratieaufwand verringern. Ansonsten droht uns der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit und damit gerät auch unser Wohlstand in Gefahr.“, so Knoll.
Mohr sprach sich für eine maximal mögliche Entbürokratisierung aus, um Unternehmensgründungen sowie Unternehmensübernahmen wieder attraktiv zu machen. Er fühle sich als Geschäftsführer teils mehr als „Formularfachkraft“ anstatt als Handwerker, wobei dies letztlich Zeit sei, die beim Kunden besser investiert wäre.
Pessimismus ist gleichwohl die Sache Mohrs nicht. „Wo wir als Unternehmer die nötige Freiheit haben, da stellen sich die Erfolge ein“, erklärt er im Hinblick auf vielfach beklagten Fachkräftemangel. Er bemühe sich durch persönliche Ansprache, ein gutes Miteinander im Betrieb und etwa beim interkommunal organisierten Tag der Ausbildung um Nachwuchs, was bestens funktioniere.
„Die Politik kann und soll nur sichere Rahmenbedingungen für fleißige, mutige Bürger mit ihren Unternehmen gestalten. Sie kann und darf sich nicht selber zum klügeren Unternehmer erklären und kleinteilige Erziehungsmaßnahmen verordnen“, fasst Dr. Ludwig Lenzgeiger beim Firmenbesuch zusammen. Man müsse, so Lenzgeiger weiter, wieder Mut zur Verantwortung schaffen und diese nicht bereits durch schlechte Standortbedingungen im Keim ersticken.
Bild: Stadt Augsburg