Der Pflegenotstand ist bundesweit in aller Munde und der große sowie perspektivisch sogar steigende Bedarf an Pflegekräften ist ein Dauerthema aller politischen Ebenen. „Die Kreistagsfraktion der CSU im Landkreis Augsburg möchte im Kleinen und regionalen Rahmen etwas konkretes gegen den Mangel an Pflegekräften tun“, erklärt der Verwaltungsratsvorsitzende der Wertachkliniken und CSU-Kreisrat Norbert Krix . Aus diesem Grund haben wir im Verwaltungsrat der Wertachkliniken die Erweiterung der Krankenpflegeschule vorangetrieben. „Indem wir vor Ort Ausbildungskapazitäten neu schaffen und erhöhen, können wir perspektivisch die Pflege sowie die Arbeit der Krankenhäuser in Landkreis Augsburg stärken.“
Die CSU setzt sich deshalb für ein zweischichtiges Vorgehen ein. An den Wertachkliniken, genauer am Standort Bobingen, befindet sich bereit eine Ausbildungsstätte zum Beruf der Pflegefachfrau beziehungsweise des Pflegefachmannes. Die Kapazität der Schule soll nun von bislang 25 Plätzen für die dreijährige Ausbildung auf zunächst 30 Plätze ausgebaut werden. Auf diesem Wege solle insbesondere der Personalbedarf der Wertachkliniken gedeckt werden, erklärt Lorenz Müller, CSU-Fraktionsvorsitzender. Der zweite Schritt des Konzeptes bestehe in der Neueinrichtung der Ausbildungsrichtung einer Pflegefachhilfe. Diese einjährige Ausbildung kann zum einen die Grundlage für eine weitere Ausbildung als Pflegefachkraft darstellen, wenn beispielsweise bislang keine Mittlere Reife vorliegt. Zum anderen können die jährlich rund 25 Absolventinnen und Absolventen auch direkt in den Pflegeberuf einsteigen und damit die Situation an den Kliniken verbessern. „Gerade für Interessierte, die schnell in den Beruf starten möchten, bietet dieser Weg eine gute Möglichkeit mit verhältnismäßig niedrigen Einstiegshürden. Wir möchten Mut zum Pflegeberuf machen“, so Müller weiter.
Für das Vorhaben dieses Pflegeschulausbaus seien die Wertachkliniken bestens geeignet, bestätigte der Fraktion auf Nachfrage auch Klinikvorstand Martin Gösele. Die bestehende Schule, die Nähe zum Klinikbetrieb, das Vorhandensein der Lehrstrukturen und des Lehrkörpers sowie ein optimaler Einzugsbereich mit standortnahen Mittelschulen wie Realschulen und die gute Anbindung an die Stadt Augsburg, all dies seien Standortfaktoren, die letztlich zu Synergieeffekten führten. Das Interesse an der Pflegeausbildung, so Gösele, sei groß.
Der Ausbau der Pflegeschule hängt dabei zuvorderst an dem nötigen räumlichen Ausbau, ebenso im Hinblick auf Schulungs- wie Lehrräume, aber auch Wohneinheiten für die Schülerschaft. Die Finanzierung in Höhe von rund drei Millionen Euro könnte gleichwohl durch die ungenutzten Betriebskostenzuschüsse des Landkreises und der beteiligten Städte von 2021 erfolgen, wie Müller anmerkt. Dabei sei am Standort Raum für den Anbau ebenso vorhanden wie mögliche weitere Optionen. Der Bobinger Bürgermeister Klaus Förster regte denn auch den Ausbau der ehemaligen Schwesternwohnheime am Ort zur Prüfung an, die perspektivisch auch in die Schule integriert werden könnten. Landrat Martin Sailer sieht hierbei eine Chance für die landkreiseigene Wohnungsbaugesellschaft WBL, deren Kompetenzen hier zum Zug kommen könnten.
„Wir möchten die Krankenpflege im Landkreis nachhaltig stärken und ausbauen, dies kann effizient und sinnvoll bei und mit unseren Wertachkliniken geschehen“, resümiert Norbert Krix.
Bildunterschrift: Klaus Förster, Norbert Krix und Lorenz Müller (v.l.) machen sich im Namen der CSU nachdrücklich für die Krankenpflegeschule bei den Wertachkliniken stark.
