Nachdem die 7-Tage-Inzidenz des Landkreises Augsburg laut dem Dashboard des Robert-Koch-Instituts am vergangenen Donnerstag den Grenzwert von 200 überschritten hatte, war es ein zwingender Automatismus, dass nach den Regelungen der 11. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung die 15-Kilometer-Regelung für den Landkreis verhängt wurde. „Da die Überschreitung des Grenzwerts aber nicht dem tatsächlichen Infektionsgeschehen, sondern dem Zusammenspiel verschiedener unglücklicher Faktoren
geschuldet war, sind wir direkt mit der Regierung von Schwaben in Verbindung getreten und haben beantragt, die unumgehbaren rechtlichen Konsequenzen der Überschreitung auszusetzen“, erklärt Landrat Martin Sailer. Seither stand er permanent in einem
engen Dialog mit dem Regierungspräsidenten Erwin Lohner. „Da wir nie wirklich über der 200er-Grenze waren und die Inzidenz im Landkreis seither kontinuierlich gesunken ist, hat sich die Regierung von Schwaben am heutigen Sonntagmittag dazu entschlossen,
unserem Antrag stattzugeben und die 15-Kilometer-Regelung mit sofortiger Wirkung aufzuheben. Ich bin sehr dankbar, dass sich die Regierung unserem Anliegen so schnell und unkompliziert angenommen hat und auf diese Weise letztendlich eine Entscheidung
getroffen werden konnte, die unsere Bürgerinnen und Bürger in dieser ohnehin schon so schwierigen Zeit keiner noch größeren Belastung aussetzt“, so Sailer. Unabhängig davon sei die Infektionslage im Landkreis aber weiterhin deutlich zu hoch: „Die Neuinfektionen sind trotz der geltenden Infektionsschutzmaßnahmen quer durch alle Landkreiskommunen und Altersgruppen verteilt. Deshalb möchte ich jeden Einzelnen noch einmal eindringlich darum bitten, sich zum Schutz aller bestmöglich an die entsprechenden Regelungen zu halten“, appelliert der Landrat.
Gesundheitsamt verändert interne Abläufe
Die höchste Priorität habe man im Staatlichen Gesundheitsamt im Landratsamt Augsburg in den vergangenen Wochen und Monaten auf die Fallbearbeitung, die Kontaktpersonennachverfolgung und die Beantwortung von schriftlichen Anfragen gelegt, um hier Rückstände aufzuarbeiten und wieder tagesaktuell agieren zu können. „Da uns das durch das hohe Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr gut gelungen ist, haben wir jetzt wieder die Möglichkeit, am Wochenende und an den Feiertagen Personal für die Übermittlung der Landkreis-Daten an das Robert-Koch-Institut einzusetzen“, hält Sailer fest.
Corona-bezogene Öffentlichkeitsarbeit wird ausgeweitet
Zudem habe man sich im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit verschiedene Konzepte überlegt, um die Bevölkerung wieder mehr im Kampf gegen das Coronavirus mitzunehmen. „Ich bin davon überzeugt, dass wir die Hindernisse, die uns die Pandemie in den Weg legt, nur gemeinsam meistern können. Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen, unseren Landkreis als Einheit zu stärken, die Bürgerinnen und Bürgern bestmöglich zu informieren und ihnen so ein gutes Sicherheitsgefühl zu vermitteln.“ Auch aus diesem Grund werde man dem Wunsch zahlreicher Personen nachkommen und künftig neben der rechtsverbindlichen Inzidenz des RKI auch die tagesaktuellen Zahlen des Staatlichen Gesundheitsamtes veröffentlichen. Zu den wöchentlichen COVID-19-Fallzahlen nach Gemeinden am Freitag soll außerdem ebenfalls einmal pro Woche ein Update zu den
Corona-Impfungen gegeben werden und die Bürgerinnen und Bürger sollen die Möglichkeit erhalten, aufkommende Fragen bezüglich der Corona-Pandemie direkt an den Landrat zu stellen. Hierfür könne man einfach eine E-Mail mit der entsprechende Nachfrage an info.corona@LRA-a.bayern.de schicken. „Die Antworten auf die wichtigsten und häufigsten Fragen werde ich dann regelmäßig per Video beantworten, um sie so auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, so Sailer.