Start Nachrichten Kreis Dillingen: Umweltpreis des Landkreises geht nach Bächingen

Kreis Dillingen: Umweltpreis des Landkreises geht nach Bächingen

Der Umweltpreis 2020 des Landkreises wurde in diesen Tagen an den Förderverein mooseum Bächingen und den Verein für Gartenbau, Heimat und Umwelt Bächingen durch Landrat Leo Schrell übergeben.

Corona bedingt konnte die Preisverleihung erst jetzt stattfinden. Die beiden ausgezeichneten Vereine setzen bereits seit 2014 und verstärkt in den letzten beiden Jahren Maßnahmen mit dem Ziel um, der Artenvielfalt – insbesondere den Insekten – wieder mehr Lebensraum zu geben.
So wurde in in Kooperation mit insgesamt 23 Landwirten und Gartenbaubetrieben seit 2017 eine ständig steigende Zahl von Blühstreifen entlang von Feldern angelegt. Von 23 Blühstreifen im Jahr 2017 ist die Zahl im Jahr 2020 auf 30 Blühstreifen angewachsen. Von einem Mitglied des Vereins für Gartenbau, Heimat und Umwelt wurden zudem zwei Grundstücke als Dauerblühwiese angelegt.
Auch im Ort wurden in zehn Privatgärten Blühflächen angelegt. Zusätzlich wurden Ende 2019 auf verschiedenen Gemeindeflächen Frühjahrsblüher gepflanzt.
Der Verein für Gartenbau, Heimat und Umwelt übernahm die Organisation, stand beratend zur Seite, unterstützte die Umsetzung und stellte auch das Saatgut kostenlos zur Verfügung.
Daneben wurde bereits seit 2014 eine alte Streuobstwiese zur Pflege und für die Durchführung von Bildungsmaßnahmen der Umweltstation übernommen, eine 4000 m² große Ackerfläche in eine Dauerblühfläche umgewandelt und Kinder haben im Rahmen der Ferienfreizeit im mooseum Blühflächen in Bächingen angelegt.
Der Kommission gefiel vor allem die Vielzahl an Aktionen, die sich über die gesamte Gemeinde erstrecken und die Zusammenarbeit von Vereinen, Bürgern und Landwirten. „Die Maßnahmen sind für den Artenschutz beispielgebend und können ein Vorbild auch für andere Kommunen sein“, betonte Landrat Leo Schrell bei der Preisverleihung. So sei das Thema des diesjährigen Wettbewerbs „Vorbildliche Artenschutzmaßnahmen“ ideal umgesetzt worden.

Zudem wurden für vorbildliche und besonders gelungene Maßnahmen im Bereich des Natur- und Umweltschutzes ausgezeichnet:
Agnes Schröttle (Dillingen a.d.Donau) für die Anlage eines Obst- und Gemüsegartens, der nach biologischen Grundsätzen bewirtschaftet wird. Für den Artenschutz wurden Totholzhaufen und Blühstreifen angelegt.
Peter Kranzer (Holzheim) für die Anlage einer Streuobstwiese mit 16 Hoch/Halbstämmen in steiler Hanglage. Die Einfriedung zur Straße besteht aus einer Hainbuchenhecke. Zudem wurden verschiedene Wildheckensträucher gepflanzt.
Stadt Lauingen (Donau): Vom Arbeitskreis Lebenswertes Lauingen / soziale Stadt Lauingen wurde an der Segrépromenade ein sog. „Jedermanns-Beet“ angelegt. Ab dem Jahr 2016 wurde von engagierten Bürgern im Rahmen von Pflanzaktionen eine nachhaltige, bienenfreundliche Bepflanzung des Hügels vorgenommen. Auch gefährdete Pflanzen wie Kornrade, Ackerrittersporn und Strahlen-Breitsame finden sich hier.

Obst- und Gartenbauverein Ziertheim, der mit großem Engagement eine insektenfreundliche, mehrjährige Blühfläche angelegt hat. Die optisch ansprechende Anlage wird auch gerne als Rastplatz für Wanderer genutzt.
Eine überaus lobenswerte, nachhaltige Maßnahme, die zur Steigerung der Biodiversität beiträgt.
Große Kreisstadt Dillingen a.d.Donau und der Verein Dillikat e.V. für den „Bürgergarten am Colleg“. Dazu wurde ein stadteigenes Grundstück, ca. 600 m² groß, von der Stadt in Zusammenarbeit mit Mitgliedern und Freunden des Vereins Dillikat e.V. ausschließlich zum Zwecke des Insekten- und Artenschutzes angelegt. Kernstück ist eine ca. 150 m² große Magerwiese, auf der sich Wild- und Wiesenblumen finden. Daneben hat man heimische Blühsträucher, Rabatten mit ausdauernden Stauden und Frühblüher gesetzt bzw. ausgesät und zusätzlich Nisthilfen für Mauer- und Sandbienen angelegt.
Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos e.V. und die Biomoos GbR für das „Beweidungsprojekt Gundelfinger Moos“ mit dem Thema „Extensive Moor-Beweidung – ein Plus für Landwirte und Artenvielfalt“.
Auf einem 28 ha großen Gelände im Gundelfinger Moos führen die aktiven Landwirte unter fachlicher Betreuung durch die ARGE Donaumoos ganzjährig eine extensive Beweidung mit derzeit 13 Schottischen Hochlandrindern und zwei Exmoor-Ponies durch. Auf diese Art und Weise können auch nässere Flächen in den Mooren gut genutzt werden, die Tiere haben ein sehr naturnahes Leben auf den Weideflächen im Naturschutzgebiet und – sehr wichtig im Naturschutzgebiet – es werden sehr artenreiche Standorte im Niedermoor geschaffen bzw. der Artenreichtum der Naturschutzgebietsflächen gesteigert.