Mitarbeiter der schwäbischen Lech-Stahlwerke haben am Montag für wettbewerbsfähige Industriestrompreise demonstriert. Das Unternehmen in Meitingen im Landkreis Augsburg zählt zu den größten Energieverbrauchern in Bayern, weswegen sich dort die Mitarbeiter wegen der Energiekrise um ihre Jobs sorgen. Mehrere Hundert Menschen nahmen an der Kundgebung der IG Metall teil. Auch die Betriebsräte anderer deutscher Stahlwerke haben bereits verlangt, dass die Politik Maßnahmen gegen die hohen Energiepreise ergreift.
Die Lech-Stahlwerke haben keinen klassischen Hochofen, sondern arbeiten bei der Einschmelzung von Stahl mit zwei elektrischen Lichtbogenöfen. Diese brauchten zwar deutlich weniger Energie als Hochöfen, das Werk verbrauche dennoch etwa ein Prozent des gesamten bayerischen Strombedarfs, berichtet das Unternehmen. Die Stahlwerke hatten bereits im März auf die durch den Krieg in der Ukraine stark steigenden Energiepreise reagiert und einzelne Produktionsschichten gestrichen.
Die schwäbischen Stahlwerke verarbeiten nach eigenen Angaben täglich mehr als 4000 Tonnen Schrott wie Altautos zu neuem Stahl. Das Unternehmen hat 800 Beschäftigte und und bezeichnet sich als Bayerns größtes Recyclingunternehmen.