An einem der beliebtesten Nistplätze für Störche in Bayern tummeln sich auch in diesem Frühjahr schon wieder zahlreiche Tiere. Das Bauunternehmen Holzheu aus Kirchheim (Landkreis Unterallgäu) hatte vor wenigen Jahren für etwa zehn Storchenhorste ein spezielles Stahlgestell gebaut. Nach Angaben des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) sind in diesem Jahr bereits wieder deutlich mehr als ein Dutzend der Vögel auf dem «Storchenturm» im Allgäu gesichtet worden. Die Anlage werde von zwei Störchen auch seit mehreren Jahren zum Überwintern genutzt.
In der knapp 2700 Einwohner großen Marktgemeinde gibt es nach Angaben des LBV mehr als 20 Horste. Bei dem Unternehmen aus dem Allgäu hatte sich im Jahr 2005 erstmals ein Storch auf einem ausgemusterten Baukran ein Nest gebaut. In den Folgejahren eiferten dann weitere Weißstörche dem Beispiel nach und bauten Nester auf dem ehemaligen Baugerät. Laut dem Unternehmen gab es schließlich im Rekordjahr 2016 insgesamt 12 Nester mit 16 Jungstörchen. Doch anschließend musste der 30 Jahre alte Kran aus Gründen der Sicherheit abgebaut werden.
Um den Tieren auch in Zukunft eine Heimat zu bieten, wurde in der Nähe ein neuer Storchenmast errichtet. «Er besteht aus Teilen des alten Krans, ist 21 Meter hoch und hat ein solides Betonfundament», berichtete das Bauunternehmen. Für die Nester wurden spezielle Ausleger an dem Gestell angebracht. Laut LBV nisteten im Jahr 2020 mehr als 750 Weißstorchpaare im Freistaat. Im vergangenen Winter hätten dann etwa 300 Tiere auf den Flug in den Süden verzichtet und seien gleich in Bayern geblieben.