Seit 2020 hat die Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) „Zwischen Lech und Wertach“ die Möglichkeit, im Rahmen des Förderprogramms „Regionalbudget“ des Freistaats Bayern über das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Schwaben sog. Kleinprojekte zu fördern.
Kleinprojekte sind Maßnahmen, deren förderfähige Gesamtausgaben 20.000 € nicht übersteigen und einen Beitrag zur Erreichung der Ziele im Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) leisten.
Im Jahr 2022 hat die Gemeinde Hurlach ein wichtiges Projekt für die Erinnerungskultur und Ortsgeschichte umgesetzt: die Schaffung eines würdigen Erinnerungsortes für den KZ-Friedhof in Kaufering. Dafür ging ein erfolgreicher Förderantrag ein und das Projekt konnte mit über 9.000 € aus dem „Regionalbudget“ unterstützt werden. Der Ort erinnert an das KZ-Außenlager Kaufering IV, welches während der NS-Zeit zuerst als Arbeitslager und später ab 1944/45 als Kranken- bzw. Sterbelager genutzt wurde. Zum Andenken an den KZ-Friedhof und seine Geschichte wurden vier Infotafeln errichtet, die die Besucher über den Ort informieren. Zudem wurden zwei Ruhebänke aufgestellt und ein Parkplatz mit Fahrradständern errichtet. Des Weiteren wurden an der LL20 (ehemalige B17) Wegweiser und Parkplatzmarkierungen angebracht, um den Erinnerungsort einfacher auffindbar zu machen. Das Projekt-Konzept wurde ehrenamtlich von Herrn Dr. März von der Stiftung Bayrische Gedenkstätten, Herrn Deiler von der Stiftung Europäische Holocaustgedenkstätten und Herrn Wiedemann vom Arbeitskreis Ortsgeschichte Hurlach entwickelt. Vier weitere Mitglieder des Arbeitskreises Ortsgeschichte Hurlach beteiligten sich ehrenamtlich bei der praktischen Umsetzung.
Am 7. Mai 2023 konnte das Projekt im Rahmen einer offiziellen Eröffnungsfeier mit rund 70 geladenen Gästen eingeweiht werden.
Dieses Engagement ist ein wertvoller Beitrag zur geschichtspolitischen Bildung und fördert das Bewusstsein für die Vergangenheit. Der Erinnerungsort in Kaufering bietet den Besuchern eine Gelegenheit, sich mit der Geschichte Deutschlands auseinanderzusetzen und den Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken.
Die ILE „Zwischen Lech und Wertach“ setzt sich zusammen aus den Kommunen Amberg, Hurlach, Hiltenfingen, Igling, Lamerdingen, Langerringen und Obermeitingen. Sie hat sich bisher viermal erfolgreich beim ALE Schwaben um Mittel aus dem Förderprogramm Regionalbudget des Freistaats Bayern beworben.
16 Kleinprojekte mit einem Gesamtfördervolumen von 87.928,54 € konnten im Jahr 2021 unterstützt werden, im Jahr 2022 waren es weitere acht Kleinprojekte mit einem Fördervolumen von insgesamt 65.556,80 €.
Bildunterschrift: v. links: Marcus Knoll, Monika Hirl, Andreas Glatz, Raphael Morhard
Bild: Andreas Eser