Start Nachrichten Kaufbeuren: Stadt soll Außenstelle des KI-Produktionsnetzwerks werden

Kaufbeuren: Stadt soll Außenstelle des KI-Produktionsnetzwerks werden

Bayern als industriellen Produktionsstandort unter den Vorzeichen des Klimawandels
und wachsender internationaler Konkurrenz weiter zu stärken, ist erklärtes Ziel der von
FREIEN WÄHLERN und CSU geführten Bayerischen Staatsregierung. Ein zentraler
Baustein ist dabei die Hightech-Agenda des Freistaats, die in den Bereichen Wirtschaft
und Wissenschaft mit insgesamt zwei Milliarden Euro ausgestattet ist, um die
Spitzenstellung Bayerns weltweit zu festigen.

Die beiden Landtagsabgeordneten Bernhard Pohl (Kaufbeuren, FREIE WÄHLER) und
Johannes Hintersberger (Augsburg, CSU) haben gemeinsam eine Idee entwickelt, um
Augsburg und das Allgäu als innovative Wirtschaftsregionen an diesem Prozess
maßgeblich zu beteiligen. In Anlehnung an die KI-Fabrik der TU München, die im
Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) die wissenschaftlichen Grundlagen legen soll,
haben sie für Schwaben eine KI-Werkstatt mit starker Anbindung an die produzierende
Wirtschaft gefordert. Diese sollte zentral in Augsburg angesiedelt werden, Kaufbeuren
war nach den Überlegungen der Abgeordneten als Außenstelle vorgesehen.

Die Idee fiel auf fruchtbarem Boden. Aktuell stehen für das Vorhaben, das nun als „KI Produktionsnetzwerk Augsburg“ firmiert, Haushaltsmittel in Höhe von 100 Millionen
Euro aus der Hightech-Agenda zur Verfügung. Da war es sicher hilfreich, dass Pohl und
Hintersberger dem Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags angehören.
Dieses politische Vorhaben war nun Gegenstand eines Treffens mit Oberbürgermeister
Stefan Bosse und Johannes Hintersberger. Derzeit laufen im Wirtschaftsministerium
nämlich Überlegungen, wie dieses für die Zukunft des Freistaats zentrale Thema
sinnvoll umgesetzt wird. Für Schwaben geht es in diesem Programm darum,
hochqualifizierte Wissenschaftler mit dem Knowhow der produzierenden
Unternehmen zu verbinden.

Bernhard Pohl, haushaltspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion
verweist dabei auf die besonderen Kompetenzen Kaufbeurens, die es möglich gemacht
haben, die Wertachstadt für dieses Vorhaben zu profilieren: „Kaufbeurens besondere
Stärke ist die Verfügbarkeit von gewachsener Luftfahrtexpertise, insbesondere am
Standort der Luftwaffe, und eine weltweit einmalige Flugsicherungsausbildung sowie
innovationsstarke Unternehmen. Dies hat bei meinen Gesprächen mit dem
Wirtschaftsministerium besonders überzeugt.“

Die Abgeordneten diskutierten mit Bosse insbesondere über die Möglichkeiten der
Stadt, eine Außenstelle des Augsburger Netzwerks räumlich zu verankern.
Oberbürgermeister Stefan Bosse sieht seine Stadt hier gut aufgestellt: „Wir verfügen
über ein Technologietransferzentrum, das sich gerade in einem Neubau erweitert,
außerdem bietet der Innova-Hightech-Park sämtliche Voraussetzungen für gut
vernetztes Arbeiten. Ich freue mich sehr, dass das Wirtschaftsministerium Kaufbeuren
als Außenstelle im Blick hat. Das bringt deutliche Pluspunkte für die künftige
Entwicklung unserer Stadt.“

Johannes Hintersberger sieht als Augsburger Landtagsabgeordneter das Potential
Kaufbeurens. Er erkennt gute Synergieeffekte, zählt doch die Region Augsburg bei Luft und Raumfahrt zu den führenden Standorten in Deutschland Der Freistaat kenne die
großen Chancen und Kompetenzen des Luft- und Raumfahrtstandortes. Hintersberger
freue sich, dass die Staatsregierung die Leistungsstärke der Metropole Augsburg mit
dieser Investition würdige und die weitere Entwicklung aktiv fördert.

Bernhard Pohl verweist auf die besonderen Herausforderungen weltweit, zu denen
Bayern einen entscheidenden Beitrag leisten kann: „Der Klimawandel ist eine globale
Problemstellung, die nicht durch Verbot und Verzicht in einigen Industrieländern wie
Deutschland gelöst werden kann. Unsere Aufgabe ist es, mit unserem technologischen
Wissen und unserem Potential im Bereich von Forschung und Entwicklung aus Bayern
heraus globale Antworten zu geben. CO2-neutrale Mobilität und Industrieproduktion
sind keine Utopie, sondern realistische Zielsetzungen, an deren Umsetzung der
Freistaat arbeitet. Dazu wird dieses Vorhaben auch seinen Beitrag leisten.“

Pohl kündigte an, dass Roland Weigert, Staatssekretär im Bayerischen
Wirtschaftsministerium, im Herbst einen Besuch in Kaufbeuren plant, um sich über die
praktische Umsetzung dieses Vorhabens vor Ort ein Bild zu machen und mit den
heimischen Akteuren zu erörtern.