Kommunalpolitik lebt vom Miteinander, vom gegenseitigen Austausch und direkten Kontakt. Umso erfreuter waren Ulrike Seifert und Günter Matuschak als Doppelspitze des Grünen Stadtverbands Kaufbeuren endlich wieder über 100 Gäste aus Stadt und Land im Saal der Kolping-Akademie begrüßen zu dürfen. Als Ehrengast war Eva Lettenbauer, MdL und Parteivorsitzende der bayerischen Grünen geladen.
Eva Lettenbauer ist von dem Politikmagazin politik&kommunikation zum Rising Star ernannt worden. Sie gehört damit zu den „30 Hoffnungsträgern, denen eine große Zukunft zugetraut wird.“ Claudia Roth, Staatsministerin für Kunst und Kultur und langjährige Weggefährtin, gratulierte dazu:
„Eva lebt aus Überzeugung in einem kleinen Dorf in Schwaben, sie ist Feministin, Wirtschaftsingenieurin und leidenschaftliche Politikerin. Sie steht für ein Bayern, das mehr kann, das der Klimakrise die Stirn bietet – ein Bayern, das sich in die Zukunft bewegt und die Windkraft-Blockade 10H selbstverständlich abschafft. Und Eva baut Brücken zwischen den Perspektiven der ländlichen und städtischen Regionen Bayerns. Sie bringt die Menschen über die Ortsgrenzen und Generationen hinaus zusammen, wenn es darum geht, gemeinsam etwas zu schaffen.“
Als erstes bat Günter Matuschak Bürgermeister Oliver Schill auf die Bühne. In einem kurzweiligen Interview konnte dieser die Erfolge seit der letzten Kommunalwahl vor zwei Jahren hervorheben. Besonders erwähnte er dabei die geplante Freiflächensolaranlage in Brandeln, den erfolgreichen Wettbewerb zum Wohngebiet Blasiusblick und das neue Freizeitgelände im Jordanpark auf der Fläche des alten Eisstadions. „Der Spatenstich dafür ist bereits am 14.Mai dieses Jahres“, berichtet Bürgermeister Oliver Schill. „Sie sehen, liebe Gäste, wir setzen unsere Ziele konsequent um.“ Besonders wichtig war Oliver Schill aber der erst am Vortag verabschiedete Grundsatzbeschluss zum Klimaschutz in der Stadt Kaufbeuren. Mit dem Grundsatzbeschluss erkennt die Stadt Kaufbeuren die Eindämmung des Klimawandels, die Notwendigkeit der Energieeinsparung, die Steigerung der Energieeffizienz und die Anpassung an die Folgen als zentrale Zukunftsaufgaben von höchster Priorität an. Dazu wird die Stadt Kaufbeuren ab sofort ihre Handlungsmöglichkeiten nutzen, um auf ihrer kommunalen Ebene zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens beizutragen.
„Die Verwaltung erhält den klaren Auftrag, ganz konkrete Maßnahmen dem Stadtrat zur Entscheidung vorzulegen. „Nicht reden, sondern handeln ist jetzt angesagt”, berichtet begeistert Bürgermeister Oliver Schill. Damit sei ein weiterer Zukunftsbaustein aus der Vereinbarung mit der CSU Kaufbeuren umgesetzt. Die gute kollegiale Zusammenarzt schätze Schill sehr, zumal man schon jetzt über dem Zeitplan liege.
Nachdem Daniel Pflügl, Bürgermeister der Stadt Bad Wörishofen, von seinen Erfahrungen im Bundestagswahlkampf berichtete, betrat Eva Lettenbauer die Bühne.
Die Parteivorsitzende der bayerischen Grünen zeigte sich beeindruckt von der Umsetzung grüner Ideen in der Stadt Kaufbeuren. Der in Kaufbeuren gefasste Grundsatzbeschluss sei „der richtige Weg auf dem Weg in eine saubere Zukunft“. Die geplanten Solaranlagen in Brandeln oder auf der Turnhalle an der Schraderschule seien richtungsweisend. Ein baldiges Ende der 10H-Windenergieblockade Söders sei essenziell, um Kommunen mehr Handlungsspielraum zu geben. Energie in Bürgerhand und Genossenschaften seien wichtig, um, die Akzeptanz und den Ausbau von Windenergie zu fördern. „Erneuerbare Energie ist ein Standortfaktor für Bayerns Wirtschaft, wir Grüne sichern damit Bayerns Arbeitsplätze langfristig.“, so Lettenbauer.
Als ehemalige Sprecherin der Grünen Jugend Bayern seien ihr die Rechte und die Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen ein Herzensanliegen. „Jugendliche sind politisch und wollen mehr denn je ihre eigene Zukunft in die Hand nehmen und mitgestalten. Nicht erst seit „Fridays for future“ ist daher klar, dass das Wahlrecht ab 16 Jahren längst überfällig ist. Wir Grüne sorgen dafür, dass endlich Jung und Alt wählen können!“, erläuterte sie leidenschaftlich.
Nach der Rede und Dankesworten von und an Ulrike Seifert fand sich genug Zeit für die Gäste um mit Eva Lettenbauer, Oliver Schill und den vollzählig anwesenden Grünen Stadträten ins Gespräch zu kommen und Themen zu vertiefen. Untermalt wurde der Empfang dabei von zwei Nachwuchsbands unter der Leitung des Grünenstadtrats Tiny Schmauch, die ihr Können eindrucksvoll unter Beweis stellten.