Mehr als ein halbes Jahr vor dem Abschalten des Kernkraftwerks in Gundremmingen ist die Genehmigung zum Abbau des Meilers erteilt worden. Der Betreiber RWE erklärte am Donnerstag, dass somit mit der bisherigen Kraftwerksmannschaft nahtlos der Rückbau auch von Block C des Kraftwerks im Landkreis Günzburg erfolgen könne. Das bayerische Umweltministerium hatte mit Bescheid vom Mittwoch den Abbau von Anlagenteilen von Block C erlaubt. Minister Thorsten Glauber (Freie Wähler) bezeichnete die Genehmigung zum Abbau des dritten Blocks als einen «weiteren bedeutenden Schritt beim Ausstieg aus der Kernenergie».
Der letzte Block des Atomkraftwerks muss nach dem Fahrplan zum Atomausstieg spätestens am 31. Dezember 2021 vom Netz gehen. Der lange Zeit parallel betriebene Block B war bereits Ende 2017 abgeschaltet worden und wird bereits demontiert. Kritiker fordern schon lange eine vorzeitige Stilllegung Gundremmingens, weil sie den verbliebenen Block C für besonders störanfällig halten. In der Vergangenheit gab es dort immer wieder Brennelementedefekte.
Mit der Abschaltung endet der Betrieb des ersten industriellen Atomkraftwerks in der Bundesrepublik. Im Jahr 1966 war nach einigen deutschen Forschungsanlagen in Gundremmingen der Block A in Betrieb gegangen. Dieser erste Meiler wurde nach einem Jahrzehnt nach mehreren schweren Störfällen abgeschaltet.