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Günzburg: Stadtwerke: Vorreiter im Landkreis wird 25 Jahre

Das Kommunalunternehmen ist ein Garant für verlässliche
Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung, günstiges Parken und ein modernes
Waldbad. Aktuell wird ein eigenes Fernwärmenetz aufgebaut.

Günzburg. Seit 25 Jahren sind die Stadtwerke Günzburg ein fester Bestandteil des täglichen Lebens in der Großen Kreisstadt. Mit Trinkwasser und Mobilität stellen sie grundlegende Teile der Versorgung sicher und tragen damit maßgeblich zur Lebensqualität in Günzburg bei. Hierzu gehört auch die Abwasserableitung und deren umweltgerechte Reinigung in der Günzburger Kläranlage. Aktuell stehen der Aufbau einer regenerativen Wärmeversorgung, die Sicherung der Wasserversorgung und das Waldbad im Mittelpunkt der Arbeit der Stadtwerke, deren Aufgabengebiet stetig erweitert wurde.

Die Stadtwerke Günzburg wurden 1999 unter dem ersten Werkleiter Wolfgang Botzenhardt als Eigenbetrieb der Stadt Günzburg gegründet. Diese weitsichtige Wegbereitung bot die Basis für die Entwicklung des Unternehmens bis heute. Nachdem Botzenhardt 2007 in den wohlverdienten Ruhestand eintrat, übernahm Johann Stelzle die Position des Werkleiters bzw. später als Vorstand. Das ursprüngliche Aufgabenfeld der Stadtwerke umfasste neben der Wasser- und Abwassersparte den Betrieb der Tiefgarage Altstadt und des Waldbades. Im Laufe der Jahre kamen immer wieder neue Aufgaben hinzu, so wie 2005 die Inbetriebnahme eines Wohnmobilstellplatzes am Waldbad. Dieser wurde von anfangs 20 Stellplätzen für Wohnmobile auf inzwischen 43 erweitert und ist gerade in den Sommermonaten und in den Ferienzeiten sehr gut frequentiert.

Die Sparte Parken hat von Beginn an die zentral gelegene Tiefgarage Altstadt mit seinen 293 Parkplätzen beinhaltet. 2015 wurde sie um das Parkhaus Stadtberg mit weiteren 52 Parkplätzen ergänzt. Sowohl die Tiefgarage als auch das Parkhaus sind stets gut ausgelastet. 2023/2024 gab es eine weitreichende Änderung: In der Tiefgarage und im Parkhaus wurde auf ein innovatives und schrankenloses System mit Kennzeichenerfassung umgestellt. „Wir haben damit deutlich mehr Komfort und Nutzerfreundlichkeit geschaffen und gleichzeitig die Kosten für Unterhalt und Wartung gesenkt“, sagt Stadtwerke-Vorstand Lothar Böck.

Im Hinblick auf die vielfältigen Herausforderungen, welche die Energiewende mit sich
bringt wurde im Jahr 2011 das Tätigkeitsfeld der Stadtwerke erneut erweitert – diesmal um die Sparte Energie. Die von Fotovoltaikanlagen auf Gebäuden der Stadt und der Stadtwerke erzeugte Energie wird zum Teil eigenverbraucht, teilweise in das öffentliche Netz eingespeist. Bereits seit 2022 investieren die Stadtwerke einen Millionenbetrag in den Aufbau einer kommunalen regenerativen Wärmeversorgung, mit der sie Vorreiter im Landkreis sind. Konkret geht es darum, dem Abwasser in der Kläranlage Wärme zu entziehen und zum Heizen von Gebäuden zu nutzen. 2023 wurden Versorgungsleitungen auf einer Länge von 1,2 Kilometern im Auweg-Areal zwischen der Donau und den Bahngleisen im Zuge des Umbaus von Gewerbebrachen hin zu Wohnfläche verlegt. Weitere Leitungen für die Fernwärme wurden dieses Jahr in der Dillinger und Augsburger Straße sowie in der Schützenstraße gelegt, insgesamt rund 1,5 Kilometer.
Zudem gibt es bereits Planungen für die kommenden Jahre, außerdem wird derzeit eine
neue Energiezentrale im Bereich der Kläranlage errichtet. Damit stehen für den im Herbst 2025 geplanten Versorgungsbeginn pro Jahr rund 3 Millionen Kilowattstunden zur Verfügung. Mit den von den Stadtwerken begonnen Maßnahmen könnte im ersten
Bauabschnitt mit der vor Ort gewonnenen regenerativen Energie der Bedarf von 150
Einfamilienhäusern mit einer durchschnittlichen Bausubstanz gedeckt werden. Im
Endausbau mit dann 10 Millionen Kilowattstunden können es mehrere hundert
Einfamilienhäuser sein. Es können auch größere Objekte wie Verwaltungsgebäude,
Behörden, Schulen sowie Bank- und Geschäftsgebäude entlang der zu bauenden
Leitungstrassen mit Fernwärme aus Günzburg versorgt werden.

Ein anderer Schwerpunkt liegt aktuell auf der Umgestaltung des 1962 errichteten
Waldbads. Der Zugangsbereich mit neuen Betriebs- und Sanitärräumen und einem
ansprechenden Vorplatz wird neu gestaltet und ein neuer Kiosk- und Gastronomiebereich für mehr als 300 Gäste mit vergrößertem Biergarten geschaffen. Das Waldbad erhält mit dem Neubau nicht nur neue und funktionale Betriebs- und Sanitäreinrichtungen, es erhält ein neues, modernes Gesicht. „Mit dem ganzjährigen Gastronomiebereich entwickeln wir eine höhere und dauerhafte Aufenthaltsqualität im Umfeld des Waldbads und stärken die kommunale Freizeiteinrichtung“, sagt Oberbürgermeister Gerhard Jauernig. Die Investitionen in Höhe von rund vier Millionen Euro machen deutlich, welch hohen gesellschaftspolitischen Stellenwert das Waldbad in Günzburg und der Region hat.

Ein großes Thema ist die verlässliche Wasserversorgung auch in der Zukunft, dazu gehören Investitionen in das mehr als 170 Kilometer lange Leitungsnetz und die Anlagen, aber auch die Sicherung der Wasserschutzgebiete. Zuletzt wurde ein Konzept erarbeitet, das die Entwicklung der Wasserversorgung in Günzburg in den nächsten 20 Jahren berücksichtigt. Daraus ergeben sich künftige Wasserbedarfe, die mittels entsprechender baulicher Maßnahmen bereitgestellt werden müssen. Es ist dabei auch der Bau neuer Brunnen vorgesehen.
Die Stadtwerke Günzburg sind aktuell für die Versorgung des Stadtgebietes und aller
sieben Stadtteile verantwortlich. Zudem beliefern sie Offingen, Rettenbach, Bubesheim und Limbach mit Trinkwasser. Dazu betreiben sie verteilt über das Stadtgebiet elf Brunnen, Aufbereitungs- und Drucksteigerungsanlagen sowie Hochbehälter. „Zurzeit fördern die Stadtwerke durchschnittlich 2,5 Millionen Kubikmeter Frischwasser jährlich. Gefördert wird aus unterschiedlichen, sogenannten Grundwasserstockwerken aus Tiefen von bis zu 260 Metern“, erläutert Stadtwerke-Vorstand Lothar Böck. „In den nächsten 10 Jahren stehen Investitionen für die Wasserversorgung in Millionenhöhe an.“

Wie wichtig eine funktionierende Wasserversorgung ist, zeigte sich vor wenigen Monaten während des Jahrhundert-Hochwassers. Im Gegensatz zu anderen Kommunen war hier die Versorgung durchgängig gewährleistet, betont Stadtwerke-Chef Lothar Böck. Oberbürgermeister Gerhard Jauernig stimmt dem zu und sagt: „Wir versorgen die Menschen zu Top-Konditionen und von höchster Qualität mit dem lebenswichtigen Wasser. In den vergangenen Monaten haben wir mit den Stadtwerken eindrucksvoll bewiesen, wie stark und verlässlich wir sind – auch in Zukunft. Es darf niemals zu einer Privatisierung von Wasserversorgungsunternehmen kommen. Das Wasser muss wie in Günzburg in kommunaler Hand bleiben!“

Böck ist seit mehr als 20 Jahren für die Stadtwerke tätig und wurde 2020 deren Vorstand. Besonders in Erinnerung ist ihm die Zeit der Umstrukturierung in den Jahren 2012/2013. Im Dezember 2012 hat sich der Günzburger Stadtrat entschieden, den bisherigen rechtlich unselbständigen Eigenbetrieb in ein selbständiges Kommunalunternehmen Stadtwerke Günzburg umzuwandeln. Mit diesem weitsichtigen Schritt hat die Kommunalpolitik die Weichen dafür gestellt, dass sich das Unternehmen insbesondere auf dem Gebiet der Energie weiter engagieren kann und die Stadt Günzburg auf einem der wichtigsten Themenfelder der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung zielführend und zukunftsorientiert partnerschaftlich begleiten kann. Diese Art der Unternehmensform bietet dabei eine optimale Grundlage für effektives, unbürokratisches Handeln.

 

Bild: Carmen Willer/Stadt Günzburg