Alle zwei Jahre schreibt das Bayerische Landesamt für Umwelt den Wettbewerb „Ausgezeichnete Bäche“ für Gewässer 3. Ordnung aus. In diesem Jahr wurde der Landschaftspflegeverband Günzburg e.V. für sein Projekt „Libellengräben“ mit dem Sonderpreis „Kleine Maßnahmen – Große Wirkung“ ausgezeichnet. An dem Projekt sind neben dem Verband insgesamt sechs Gemeinden beteiligt: Balzhausen, Jettingen-Scheppach, Münsterhausen, Ursberg, Ziemetshausen und Neuburg a. d. Kammel.
Das Grabenpflegeprogramm „Libellengräben“ im Landkreis Günzburg fördert bereits seit 2017 den Schutz einer seltenen Libellenart durch eine schonende ökologische Mahd. Das Projekt setzte sich damit gegen mehr als 30 Mitbewerber aus ganz Bayern durch. Der Landschaftspflegeverband organisiert für die sechs Gemeinden die naturverträgliche Pflege der Gräben. An den Böschungen der Gräben wurde die Mulchmahd auf eine ökologische Mahd umgestellt und das Mähgut nach der Mahd abtransportiert. Dadurch wird der Nährstoffeintrag reduziert und die Artenvielfalt der Kleinlebewesen in den Gräben gefördert. Durch die schonende Mahd entstehen an den Gräben im Sommer offene Flugräume für Libellen. Davon profitiert zum Beispiel auch die vom Aussterben bedrohte Libellenart „Helm-Azurjungfer“, die sich unter diesen Bedingungen gut entwickeln kann.
Ministerialdirektor Dr. Rüdiger Detsch überreichte dem Landschaftspflegeverband und Vertretern von vier beteiligten Kommunen kürzlich die Auszeichnung. Neben einer Urkunde erhielt der Verband ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro, das für zukünftige Projekte mit den beteiligten Gemeinden eingesetzt werden kann.
Durch die Drittelparität des Landschaftspflegeverbandes mit Vertretern aus Politik, Landwirtschaft und Naturschutz wird das Grabenprojekt interessenübergreifend durchgeführt.
Foto: LfU
