Start Nachrichten Günzburg: Gesundheitsstandort Günzburg und Landesgartenschau sind Kernthemen bei Stadtratsklausur

Günzburg: Gesundheitsstandort Günzburg und Landesgartenschau sind Kernthemen bei Stadtratsklausur

Auf Einladung von Oberbürgermeister Gerhard Jauernig tagten der Günzburger Stadtrat sowie die Spitzen der Verwaltung im Rahmen einer zweitägigen Winterklausur in Memmingen. Die Agenda, zu der fünf externe Referenten geladen waren, beinhaltete schwerpunktmäßig den Blick in die Zukunft des Gesundheitsstandorts Günzburg sowie die Austragung der Bayerischen Landesgartenschau in 2029.
Gesundheitsstandort Günzburg
Als diesjährige Kamingäste gaben Dr. med. Georg Kafka, Hausarzt und Facharzt für Innere Medizin sowie Robert Wieland, Vorstand der Kreiskliniken Günzburg-Krumbach, einen umfassenden Einblick in die aktuelle Situation sowie die zu erwartenden Entwicklungen in der ambulanten Versorgung Günzburgs. Das Augenmerk lag dabei auf der hausärztlichen Versorgung. Die Entwicklungen in diesem Bereich seien stark von externen Einflussfaktoren abhängig. Neben dem demografischen Wandel zählen dazu unter anderem multiple Krisen, die sinkende Studierendenzahl in der Humanmedizin und das steigende Durchschnittsalter der Bevölkerung. Für die Zukunft wird eine Ärzteknappheit sowie die Zunahme der häuslichen Leistungsdichte prognostiziert. Anhand erarbeiteter Handlungsfelder gilt es nun, den Standort Günzburg für niederlassungswillige Ärzte attraktiv zu gestalten. Dies kann nur durch gemeinsame Netzwerkarbeit mit den Akteuren des Gesundheitswesens gelingen. Oberbürgermeister Gerhard Jauernig betonte, dass der Klebeeffekt, der die angehenden Mediziner an den Standort bindet, bereits ab dem Studium forciert werden müsse. „Grundsätzlich benötigen wir dringend eine Reform der Gesundheitspolitik in unserem Land. Was wir als Kommune konkret tun können, ist, gute Rahmenbedingungen für junge Ärztinnen und Ärzte zu schaffen“, so Jauernig. Dies gehe eng mit der Schaffung von Kapazitäten in der Kinderbetreuung sowie beim Wohnraum einher.
Landesgartenschau
Teil zwei der Tagung stand ganz unter dem Motto „Landesgartenschau 2029. In Günzburg.“, für deren Austragung die Kommune im August 2022 den Zuschlag erhielt. Mit einer Rückschau auf die bisherigen Planungen und die kommenden Schritte stimmte Stadtbaumeister Georg Dietze den Günzburger Stadtrat auf das Tagesprogramm ein. Im Anschluss stellte Martin Richter-Liebald als Geschäftsführer die Bayerische Landesgartenschau GmbH vor. Neben ihm waren auch die Geschäftsführerinnen der lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh sowie der STADT RAUM PLANUNG, Ursula Hochrein und Martina Schneider, als externe Referierende vor Ort. Landschaftsplanerin Hochrein, die bereits die Bewerbung zur Landesgartenschau konzeptionell und beratend begleitete, gab einen Rundumschlag der bisherigen Planungen an den zentralen Ausstellungsflächen Donau-Au-Park, städtische Anlagen, Günzufer, Hagenweide und Altstadt. Des Weiteren informierte sie die Stadträte über Potenziale für die Stadt und den Umkreis sowie den aktuellen Zeitplan. In diesem Zuge spielten auch der Festplatz und seine künftige Ausgestaltung eine Rolle. Dass die Waldbadgastronomie saniert werden muss, verdeutlichte der Geschäftsführer der Stadtwerke, Lothar Böck. Im Zuge der Gartenschau soll, so Stadtbaumeister Georg Dietze, ein Satellit der Gastronomie in Richtung Donauradweg umgesetzt werden.
Um die Landesgartenschau in Günzburg zukunftsweisend und von Beginn an erfolgreich zu lenken, gründen die Stadt Günzburg und die Bayerische Landesgartenschau GmbH im Frühsommer dieses Jahres die Landesgartenschau Günzburg 2029 GmbH. Kulturamtsleiterin Karin Scheuermann stellte die organisatorische Struktur vor. Die Gesellschaft wird mit einem eigenständigen Team alle Belange rund um die Gartenschau abwickeln und eng mit der Stadtverwaltung zusammenarbeiten. Mit der Bayerische Landesgartenschau GmbH hat die Stadt Günzburg dabei eine Partnerin an der Seite, die seit Jahren erfolgreich Landesgartenschauen managt und über die notwendige Expertise verfügt.
Ein weiterhin sehr zentrales Element wird die Bürgereinbindung und transparente Bürgerinformation sein. Wie bisher werden weiterhin Wege für eine möglichst große Beteiligung von Vereinen, Verbänden, Institutionen und der gesamten Stadtbevölkerung geschaffen. „Gemeinsam mit der Bevölkerung, unseren Vereinen und Verbänden arbeiten wir an einem Fest für Monate und bekommen dabei eine Investition für Generationen“, so Oberbürgermeister Jauernig. Ein besonderes Anliegen sei es, Kinder und Jugendliche einzubinden, da die Landesgartenschau 2029 als Zukunftsprojekt insbesondere diese Generation betreffe. Das Projekt soll Günzburg in baulicher, ökologischer und touristischer Sicht weiter nach vorne bringen und die Lebensqualität der Bürgerschaft nachhaltig steigern. Dabei werden insbesondere Aktivitäten fokussiert, die der Stadt Günzburg auch langfristig erhalten bleiben und vor allem auch den Bürgerinnen und Bürgern einen Mehrwert bieten können.
Auch der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und der damit einhergehende Wirtschaftskrieg in Europa wurde thematisiert. „Selbstverständlich verschließen wir bei all unserem Planungen nicht die Augen vor möglichen Auswirkungen dieses Krieges“, so OB Jauernig. Die Situation werde kontinuierlich beobachtet und mit in künftige Entscheidungen eingebunden.