Eine freudige Überraschung überbrachte der Leiter des städtischen Baubetriebshofs, Willi Erhard der Friedberger Kulturabteilung. Die zum Kunstwerk „Küssen verboten“ gehörende Bronzekugel im Schlossweiher wurde bei einer wiederholten Suchaktion im Weiher entdeckt. Sie war von Schlamm bedeckt, aber weitgehend unbeschädigt. Ende Februar, als das Gewässer zu Teilen zugefroren war, kam die Kugel abhanden. Ob sie einem Diebstahl oder Vandalismus zum Opfer gefallen ist, blieb zunächst offen. Nun liegt nahe, dass sie wohl durch Gewalteinwirkung abgeschlagen und im Wasser versenkt wurde. Die massive bronzene Kugel ist patiniert und wiegt zweieinhalb Kilogramm.
Kulturabteilungsleiter Frank Büschel freut sich über diesen Fund: „Wir haben bis zuletzt gehofft, dass die Kugel im wahrsten Sinne des Wortes wieder auftaucht und das Original wieder an die Aktfigur angebracht werden kann.“ Dass die Kugel – die derzeit aufpoliert wird – nicht gestohlen, sondern „nur“ einer Sachbeschädigung zum Opfer gefallen ist, macht den Vorgang nicht schöner. Büschel: „Es ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine unsinnige Tat gewesen“.
Die Stadt Friedberg hat das Kunstwerk im Herbst letzten Jahres im Rahmen der Bayerischen Landesausstellung für den Park des Wittelsbacher Schlosses für 33.000 Euro vom Friedberger Künstler Wolfgang Auer angekauft. Dieser zeigt sich über den Fund sehr erleichtert: „Mich hatte diese Tat sehr entsetzt, ich bin glücklich über die Rückkehr der Kugel“. Zu dem Kunstwerk im Wasser gehörte auch noch ein kleiner Bronze-Frosch, der am Rande des Weihers platziert war und bereits Ende 2020 verschwunden ist. Von ihm fehlt weiterhin jede Spur. (Bild: Bild C. Klövekorn)