Landespolitiker Dr. Mehring hat Tür zu Wirtschaftsminister Aiwanger geöffnet
Bereits vor den aktuellen Herausforderungen der sich zuspitzenden Energiekrise war klar: Die zumeist familiengeführte, mittelständische Struktur der Metzgereien in der Region befindet sich in existentiellen Krise. Personalmangel, Bürokratie, die wachsende Konkurrenz mit Billig-Discountern und der allgemeine Rückgang des Fleichkonsums zwangen zuletzt zahlreiche Traditionsbetriebe zur Aufgabe ihres Geschäfts. Mit einer Aktionswoche für das Metzgerhandwerk in Nordschwaben versuchten die Landespolitiker Dr. Fabian Mehring und Johann Häusler bereits vor der Coronapandemie in Kooperation mit der schwäbischen Metzgerinnung gegenzusteuern. Eine Veranstaltungsreihe in den Landkreisen Dillingen, Augsburg und Donau-Ries diente dabei dem Zweck, das Bewusstsein der Menschen für die Vorzüge regionaler Erzeugung und Vermarktung zu schärfen.
Weil sich durch den Krieg in der Ukraine die Energiepreise vervielfacht haben, erreicht die Krise nun eine neue Dimension, sagt Rainer Naumann, Obermeister der regionalen Fleischerinnung. Er hat sich deshalb an Dr. Fabian Mehring, den Parlamentarischen Geschäftsführer der FW-Regierungsfraktion im Landtag gewandt und den Landtagsabgeordneten vor einem „Aussterben der regionalen Metzgereien im ländlichen Raum“ gewarnt. Bei Mehring lief der Vertreter der nordschwäbischen Metzger damit die sprichwörtlich offenen Türen ein: „Wenn die Politik jetzt nicht kraftvoll gegensteuert, sind zahlreiche Dorfmetzgereien in unserer Heimat am Ende“, befürchtet Mehring und hat für Naumann kurzerhand ein Spitzengespräch mit Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger organisiert.
Diesen Austausch nutzte Naumann, um Bayerns Vize-Ministerpräsidenten für die aktuelle Lage zu sensibilisieren. „Das Hauptproblem sind der Personalmangel und die Explosion der Energiepreise. Wenn wir diese Mehrkosten an unsere Kunden weitergeben, verkaufen wir nichts mehr. Bleiben wir bei den aktuellen Preisen, zahlen wir drauf und gehen pleite“, schildert Naumann die schwierige Situation seines Betriebes eindrucksvoll. Nicht anders gehe es seinen Kollegen, berichtet der Innungsobermeister dem Wirtschaftsminister.
Aiwanger zeigte Verständnis für die Lage der heimischen Metzgereien und sagte zu, sich weiterhin persönlich für die Anliegen von Bäckern, Metzgern und Wirten stark zu machen: „Unsere regionale Lebensmittelproduktion gehört zur DNA der besonderen Lebensqualität in Bayern. Wir müssen unseren Mittelstand davor beschützen, zu mittelbaren Opfern von Putins Aggression zu werden“, sagte der Wirtschaftsminister und bestärkte seine Forderung nach einem Energiepreisdeckel von acht Cent in Analogie zu Großbritannien. Ins gleiche Horn stieß Landtagsabgeordneter Dr. Fabian Mehring: „Entlastungen für Transferempfänger sind richtig und wichtig. Um sie dauerhaft leisten zu können, müssen wir aber diejenigen entlasten, die den Karren in unserer Heimat ziehen. In unserer Region ist das insbesondere der inhabergeführte Mittelstand, den die Berliner Ampel bislang leider nicht auf dem Schirm hatte. Gerade bei diesen Betrieben müssen die staatlichen Entlastungen endlich ankommen“, findet Mehring und hofft auf diesbezügliche Verbesserungen im neuen Milliardenpaket des Bundes. Mit Naumann wollen die FW-Politiker Aiwanger und Mehring indes in persönlichem Kontakt bleiben und die Lage der Metzgereien in Nordschwaben besonders im Blick behalten.
Bild: Marina Jakob