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Augsburg: Bombenfund im Univiertel

In der Rumplerstraße 6 im Augsburger Univiertel sind Bauarbeiter am Dienstag, auf Bombe gestoßen. Es handelte sich um eine US Fliegerbombe vom Typ GP500. Der Fundort der Bombe gehört zum Toni Park, der auf den ehemaligen Flächen des Messerschmitt Flugplatzes entsteht. Dieser war im Zweiten Weltkrieg stark bombardiert worden.
Nach Angaben der Augsburger Berufsfeuerwehr war die Bombe ursprünglich 250 Kilogramm schwer. Offenbar detonierte sie im Weltkrieg nur teilweise. Rund 70 Kilogramm sprengbares Material blieb erhalten. Sowohl der Kopf- als auch der Heckzünder waren nach wie vor aktiv.
Im Umkreis von 300 Metern des Fundortes wurden die Bewohnerinnen und Bewohner per mehrsprachigen Lautsprecherdurchsagen informiert, ihre Büros und Wohnungen vorübergehend zu verlassen.
Um 19:30 Uhr war die Evakuierung und die Räumung des Gefahrenbereichs abgeschlossen. Die meisten betroffenen Menschen fanden Zuflucht bei Freunden und Verwandten. Über 150 Anwohner wurden in der Mensa der Universität Augsburg betreut. Die Coronapandemie hatte auch Auswirkungen auf die Evakuierung, die einen deutlichen Mehraufwand für die eingesetzten Kräfte bedeutete. So wurden beispielsweise erkrankte oder unter Quarantäne stehende Personen in der Mensa in eigens eingerichteten Bereichen versorgt. Nach der erfolgreichen Evakuierung wurde mit den Entschärfungsmaßnahmen begonnen. Um 20:26 Uhr gaben die Fachkräfte des Kampfmittelräumdienstes Entwarnung. Die Bombe wurde nach der erfolgreichen Entschärfung abtransportiert und wird in den nächsten Tagen vernichtet. Alle evakuierten Personen durften wieder zurück in ihre Wohnungen. Für den Zeitraum der Entschärfung wurde der Gefahrenbereich, in den auch ein Teil der Haunstetter Straße zählte, für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Der Einsatz war gegen 21:30 Uhr beendet. Am Einsatz beteiligt waren über 200 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, THW und der Polizei.
Oberbürgermeisterin Eva Weber zeigte sich nach der erfolgreichen Entschärfung des Relikts aus dem Zweiten Weltkrieg sehr erleichtert: „Ich bin einmal mehr sehr dankbar dafür, wie reibungslos und professionell unsere Einsatzkräfte zusammenarbeiten und eine öffentliche Gefahrensituation meistern. Dass wir Augsburgerinnen und Augsburger uns darauf verlassen dürfen, ist beruhigend für unser Sicherheitsgefühl im Alltag. Allen Einsatzkräften danke ich von Herzen, dass alles gut gegangen ist und wir diesen Tag ohne Katastrophe beenden können. Ein solches Ereignis führt uns gerade in diesen Zeiten aber auch sehr deutlich vor Augen, welch grausames Verbrechen gegen die Menschlichkeit so ein kriegerisches Bombardement ist.“
Ordnungsreferent Frank Pintsch verwies darauf, „dass die Verlässlichkeit, mit der Gefahreneinsätze bewältigt werden, ein hohes Gut der örtlichen Daseinsvorsorge für die Bevölkerung ist. Jede Investition in die Ausstattung der Feuerwehren – sei es technisch oder personell – ist eine Investition in die Sicherheit dieser Stadt, die sich an jedem Tag lohnt.“