Die Leistungsphase 2, also die Vorplanung für die Sanierung des Tanzhauses, steht kurz vor ihrem Abschluss. Nachdem alle Fachplaner ihre Planungen eingebracht haben, wird auch der weitere Verlauf des Projektes immer konkreter. So ist aktuell abzusehen, dass die bislang geplante Zeitschiene mit einer Fertigstellung der Sanierung im Jahr 2027 eingehalten werden kann. Auch das vorgesehene Nutzungskonzept des Siegerentwurfs, der durch einen Architektenwettbewerb ermittelt wurde, hat sich als tragfähig erwiesen: Alle Fachplaner geben grünes Licht. Jetzt muss sich der Stadtrat für eine konkrete Variante entscheiden, denn auch die Kosten werden durch das Fortschreiten der Planungen greifbarer.
Die Säulen des neuen Nutzungskonzeptes bestehen aus der Reaktivierung des Stadtsaales, der neuen Stadtbibliothek und einem Café. Außerdem sollen die Städtische Tourist-Information und das Kulturbüro ins Tanzhaus einziehen. Im Architektenwettbewerb war den Teilnehmern außerdem freigestellt, ob sie auch ein neues Trauzimmer ins Tanzhaus integrieren wollen. Dies war allerdings keine verpflichtende Forderung.
Durch die mittlerweile auch von den Fachplanern vorliegenden, detaillierteren Kostenschätzungen zeigt sich, dass die voraussichtlichen Kosten für die reine Umsetzung des Siegerentwurfes etwa sieben bis acht Millionen Euro höher liegen als bislang auf Basis von Baukostenindizes geschätzt. Auch die allgemeinen Baukostensteigerungen tragen zum Teil zu dieser Entwicklung bei.
Der Stadtrat und die Stadtverwaltung zeigten sich über die nun vorliegenden Zahlen wenig glücklich und reagierten nach Bekanntwerden sofort: Zur besseren Vergleichbarkeit wurde die Kostenschätzung verschiedener Sanierungsvarianten in Auftrag gegeben. Vom bisher geplanten Siegerentwurf über eine reduzierte Version ohne Trauzimmer bis hin zur Minimalvariante wurde für jede Option eine detaillierte Kostenaufstellung angefertigt.
Die Minimalvariante würde neben der energetischen und brandschutztechnischen Ertüchtigung lediglich die Reaktivierung des Saales und die Sanierung der Tiefgarage umfassen. Alle weiteren angedachten Nutzungen des Siegerentwurfs blieben außen vor, zudem würde auch in die bestehende Raumaufteilung nicht eingegriffen werden. Das Ergebnis dieser Schätzung zeigt, dass die Sanierungskosten für die Minimalvariante bei rund 26 Millionen Euro liegen. Eine Sanierung gemäß dem aktuellen Nutzungskonzept mit Bibliothek, Café, Kulturbüro und Städt. Tourist-Info inklusive optischer Neugestaltung kommt den aktuellen Kostenschätzungen zufolge auf rund 31 Millionen Euro. Die Integration des Trauzimmers unter dem Dach würde unter anderem aufgrund statischer Herausforderungen
mit weiteren zwei Millionen Euro zu Buche schlagen.
Der Bauausschuss diskutierte die entsprechenden Varianten ausführlich. Um Verzögerungen des laufenden Prozesses zu vermeiden, will der Stadtrat bereits in der kommenden Sitzung am 25. November darüber entscheiden, welche der Planentwürfe umgesetzt werden soll.