In Monheim sind Archäologen auf Siedlungsstrukturen unter anderem aus dem frühen 13. Jahrhundert gestoßen. Von besonderer Bedeutung sind Holzfunde, die eine jahrgenaue Datierung ermöglichen: So wurde spätestens im Jahr 1234 in einem bereits bestehenden Siedlungsbereich eine massive Holzpalisade errichtet, die in ihrem parallelen Verlauf zur späteren Stadtmauer wahrscheinlich eine ältere Ortsbefestigung darstellt. Nach historischen Quellen bekam Monheim unter den Grafen von Oettingen kurz nach 1329 Stadtrechte verliehen – mehr als 100 Jahre später.
„Erstaunlich ist, dass mehr als hundert Jahre früher die massive Eichenpalisade als Vorgängerbau zur späteren Stadtmauer errichtet wurden. Monheim war damals offensichtlich schon eine selbstbewusste, prosperierende Siedlung“, erklärt Generalkonservator Prof. Dipl.-Ing. Architekt Mathias Pfeil, Leiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege.
Im Palisadengraben haben sich zahlreiche botanische Reste erhalten, die von einer typischen Siedlungsvegetation zeugen: etwa Roggen, Saat-Hafer, Hanf und Flachs. Dass auch eine breite Palette an Nüssen und Obst die Küche bereicherte, belegen Reste von Haselnüssen, Wald-Erdbeeren, Kirschen, Schlehen, Brombeeren, Himbeeren und Blasenkirsche (Physalis alkekengi). Ein besonderer Fund ist der Rest eines Feigenkerns. Die Feige wurde vor allem ihrer Süße wegen als Trockenobst aus dem Mittelmeerraum importiert. Auch der Anbau von Feigenbäumen wurde vermutlich immer wieder versucht. (Foto: ABDW Dr. Woidich)