Start Nachrichten Dillingen: Verleihung des Schwäbischen Integrationspreises an das Projekt „Binswangen hilft!“

Dillingen: Verleihung des Schwäbischen Integrationspreises an das Projekt „Binswangen hilft!“

Vor wenigen Tagen wurden Barbara Waldbrunn und Ingomar Sieghart-Waldbrunn aus Binswangen wurden für ihr Engagement für geflüchtete Menschen von Sandro Kirchner, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration, MdL, und Regierungspräsidentin Barbara Schretter mit dem „Schwäbischen Integrationspreis“ ausgezeichnet. An der Veranstaltung haben zudem der Koordinator des Helferkreises Asyl Wertingen, Wolfgang Plarre, die hauptamtliche Integrationslotsin am Landratsamt, Alexandra Bronnhuber, Bürgermeister Anton Winkler und der erste weitere Stellvertreter des Landrats, Erhard Friegel, teilgenommen.

Landrat Markus Müller gratuliert den Eheleuten Barbara Waldbrunn und Ingomar Sieghart-Waldbrunn herzlich zur Auszeichnung und sagt: „Diesen beispielgebenden Einsatz benötigen wir mehr denn je, weil er wesentlich mithelfen kann, die derzeitigen Herausforderungen der Flüchtlingsunterbringung und –integration gut meistern zu können.“

Bereits seit 16 Jahren wird mit der Verleihung des Integrationspreises vorbildliches Engagement zur Förderung der Integration von Migranten in unsere Gesellschaft ausgezeichnet.
Das Preisgeld von insgesamt 6.000 Euro wird vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration zur Verfügung gestellt. Für 2023 wurden im Regierungsbezirk Schwaben sieben Preisträger ausgewählt.
Bei der feierlichen Preisverleihung des mit 1.000 € dotierten Preises wurde das Engagement des Ehepaars Barbara Waldbrunn und Ingomar Sieghart-Waldbrunn gewürdigt. Dabei wurde betont, dass sich die Ausgezeichneten stets u.a. an folgenden Leitsätzen und Zielen der Dorferneuerung Binswangen orientiert haben:
„Wir wollen die Integration von Neubürgern in die Dorfgemeinschaft fördern. wir wollen, dass keiner ausgeschlossen wird, und wir einander helfen. Wir fördern Schul- (bildung), Gesundheit und soziale Kompetenzen.“
Daher war es für beide selbstverständlich, die Geflüchteten in den ersten Tagen nach der Ankunft zu besuchen und in den Austausch zu treten. Zunächst wurden gemeinsam erste behördliche Angelegenheiten erledigt, was durch die gute Zusammenarbeit mit dem Helferkreis Wertingen, der Unterkunftsleitung, der Flüchtlings- und Integrationsberatung sowie ehrenamtlich tätigen Dolmetschern aus dem Landkreis zügig voranging.
Gemeinsam mit den Geflüchteten überlegt das Ehepaar, wie der schulische und berufliche Weg aussehen kann, wobei allen klar ist: ohne die deutsche Sprache geht das nicht. Daher besuchen alle den Deutschunterricht.
Nachdem man sich hierbei näher kennengelernt hatte wurde zusammen mit den Nachbarn der verwachsene Garten freigelegt und mit Hochbeeten für die Selbstversorgung mit Gemüse, Kräutern und Blumen angelegt.
Die Geflüchteten bringen sich auch gerne mit ihren Erfahrungen in die Dorfgemeinschaft ein: So haben sie bei einem Vortrag beim Seniorennachmittag von ihrem Alltag und der Schule in Afghanistan berichtet.
Die örtlichen Vereine, Organisationen und Bürger unterstützen das Ehepaar Waldbrunn und die Geflüchteten mit Hilfeleisten und Sachspenden und laden die Geflüchteten ebenfalls zu Veranstaltungen ein, um in den Austausch zu kommen. Dadurch ergeben sich neue Projektideen zur Integration.
Auch die ehrenamtlichen Kulturdolmetscher KEB® und MiMi Gesundheitsmediatoren des Landkreises sind Geflüchtete, welche sich nebenberuflich weitergebildet haben und mit ihren erworbenen Kenntnissen im Bereich der kulturellen Verständigung und Gesundheitsbildung der Geflüchteten in Binswangen zu einer gelingenden Integration beitragen haben.
Im Projekt „Binswangen hilft“ zeigt sich nicht nur, wie sinnvoll Leitsätze und Ziele für eine Gemeinschaft sind, sondern auch, wie das Netzwerk Asyl und Integration gemeinschaftlich dazu beiträgt, Integration zu fördern.
Wer Interesse hat Teil des Netzwerks zu werden und in Binswangen, Wertingen oder anderen Ortschaften mitzuwirken, kann sich an die hauptamtliche Integrationslotsin Alexandra Bronnhuber wenden.

Foto: Landratsamt Dillingen a.d. Donau