Als klares und starkes Bekenntnis zum Erhalt der beiden Kreiskliniken in Dillingen und Wertingen in kommunaler Trägerschaft wertet Landrat Markus Müller den einstimmigen Beschluss des Kreistages zur Verabschiedung des Nachtragshaushalts. Damit wurde die Grundlage geschaffen, kurzfristig seitens des Trägers 6,8 Mio. Euro als vorgezogenen Defizitausgleich zur Verfügung zu stellen und damit die Kreiskliniken in einer wirtschaftlich schwierigen Lage zu stabilisieren. „Wir spannen mit der Sicherung der Liquidität einen Sicherheitsschirm über unsere Kliniken, um damit die medizinische Versorgung der Menschen im Landkreis weiter gewährleisten zu können und die Arbeitsplätze zu sichern“, betonte Müller zu Beginn der Kreistagssitzung. Der Landrat richtete allerdings auch einen dringlichen Appell an die Bundespolitik. „Es müssen ungeachtet der aktuellen Energiekrise und damit einhergehenden Inflation mit enorm gestiegenen Sachkostenpreisen kurzfristig dringende Reformen in der Grundfinanzierung des Krankenhauswesens auf den Weg gebracht werden“, so Müller. Dabei muss Ziel sein, gerade in den ländlichen Regionen ein funktionierendes Gesundheitswesen mit einer tragfähigen Klinikstruktur aufrechtzuerhalten. „Gesundheitsversorgung ist Daseinsvorsorge und damit eine der vordringlichsten Aufgaben der Politik, diese sicherzustellen“, unterstrich der Landrat seine Forderung. Um dies zu erreichen, sei eine gemeinsame Kraftanstrengung vieler Akteure aus Politik und Gesundheitswesen erforderlich. Um die Erlössituation der Kreiskliniken zu verbessern will Müller noch im November mit den niedergelassenen Haus- und Fachärzten ins Gespräch kommen. „Sie sind als Ein- und Zuweiser ein wichtiger Partner für die Kliniken“, sagt der Landrat. Das im Juni im Kreistag vorgestellte Gutachten hatte u.a. analysiert, dass teilweise 50 % der Patientinnen und Patienten zur Behandlung Kliniken außerhalb des Landkreises aufsuchen. Ebenfalls noch im November will der Landrat in Betriebsversammlungen persönlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreiskliniken über die aktuelle Situation informieren und die weitere Vorgehensweise erläutern. So hat der Aufsichtsrat zwischenzeitlich eine Beratungsgesellschaft damit beauftragt, in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH Maßnahmen und Lösungskonzepte zu erarbeiten, wie die enorm angewachsenen Betriebsdefizite abgebaut und Abläufe kosteneffizienter gestaltet werden können. „Dies ist auch wichtig, um Spielräume für notwendige Investitionen sowohl in die Kreiskliniken als auch insbesondere die Bildungseinrichtungen zu schaffen“, betont Müller. So stehen auch die kommunalen Haushalte aufgrund der enorm gestiegenen Energiekosten sowie der Personal- und Sachkosten unter einem enormen Druck.