Kunstminister Markus Blume gibt Fördermittel für Sanierung des
schwäbischen Baudenkmals bekannt: „Von der Abteikirche zur
evangelischen Pfarrkirche: St. Maria in Auhausen blickt auf eine
bewegte Geschichte zurück. Die Kirche spiegelt die gesellschaftlichen
Umbrüche der Region Donau-Ries wider und ist ein Schatz der Kunst
und Kultur des Mittelalters und der beginnenden Renaissance“
MÜNCHEN. Die Instandsetzung der Evang.-Luth. Pfarrkirche St. Maria in der
Gemeinde Auhausen im Landkreis Donau-Ries wird mit 1.982.000 Euro aus dem
Entschädigungsfonds unterstützt. Das gab Kunstminister Markus Blume in
München bekannt. „Von der Abteikirche zur evangelischen Pfarrkirche: St. Maria in
Auhausen blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Die Kirche aus dem 12.
Jahrhundert ist ein wichtiges historisches Baudenkmal, das die gesellschaftlichen
Umbrüche der Region Donau-Ries widerspiegelt. Mit ihrer beeindruckenden
romanischen Architektur ist sie zudem ein Schatz der Kunst und Kultur des
Mittelalters und der beginnenden Renaissance. Ich freue mich sehr, dass wir mit
rund zwei Millionen Euro aus dem Entschädigungsfonds die Sanierung eines
bedeutsamen Zeugnisses bayerischer Kirchen- und Kunstgeschichte unterstützen
können, so Kunstminister Markus Blume bei der Übergabe der Förderzusage in
München.
Die Gründung des Benediktinerklosters Auhausen geht auf das 12. Jahrhundert
zurück. Die unter dem Einfluss der Hirsauer Reform um 1120 errichtete dreischiffige
Pfeilerbasilika bildet bis heute den Kern des Baus, der im Laufe seiner Geschichte
zahlreiche Veränderungen erfuhr. Ab 1525 wurde das Kloster durch die
protestantischen Markgrafen schrittweise aufgelöst, die Kirche wurde protestantisch
weitergenutzt. Im Zusammenhang mit dem Konfessionswechsel wurde der Raum
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stark verändert. Das ehemals basilikale Langhaus wurde durch Erhöhung der
Seitenschiffe bei gleichzeitiger Tieferlegung der Mittelschiffsecke zum Hallenraum
transformiert. Die 1542 bemalte Holzdecke des Mittelschiffs demonstriert auch
ikonographisch den Konfessionswechsel. Im Zuge einer umfassenden Sanierung
der 1970er Jahre wurde u. a. versucht, durch teilweisen Rückbau der
Veränderungen des 16. Jh. den vorreformatorischen Raumeindruck
wiederherzustellen. Die Klostergebäude wurden im 19. Jh. abgerissen, sodass die
Klosterkirche – zusammen mit der sog. Prälatur – das letzte Zeugnis der ehemals
bedeutenden Klosteranlage darstellt.
Die Pfarrkirche wird im Rahmen einer Gesamtmaßnahme umfassend
instandgesetzt. Die Schwerpunkte der Sanierung beinhalten insbesondere
statische Instandsetzungsarbeiten am Dachwerk, Steinkonservierungsmaßnahmen
sowie konservatorische Arbeiten an der wertvollen Ausstattung im Kircheninneren.
Eigentümer des Baudenkmals ist die Evang.-Luth. Kirchengemeinde Auhausen.
Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für
Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den
Kommunen getragen. Den Bewilligungsbescheid erlässt das Bayerische
Landesamt für Denkmalpflege, mit dem die Maßnahme abgestimmt ist. Die
Maßnahme wird durch das Landesamt für Denkmalpflege auch fachlich begleitet.
Bildunterschrift:
Kunstminister Markus Blume (r.) mit (v.l.n.r.) Pfarrer Wolfgang Layh, dem ehem. Vertrauensmann Siegfried Metz sowie MdL Wolfgang Fackler bei der Übergabe der Förderzusage für die Sanierung des schwäbischen Baudenkmals in München. (© Axel König/StMWK)