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Augsburg: Verstärkung für klinische Forschung

Prof. Dr. med. Philipp Simon an die Universität Augsburg berufen

Zum 1. April übernimmt Prof. Dr. med. Philipp Simon die neu eingerichtete Professur für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin mit dem Schwerpunkt klinische Forschung an der Medizinischen Fakultät sowie die Leitung der Sektion Operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Augsburg. Eine der Hauptaufgaben des Neuberufenen wird der Aufbau von Strukturen zur Durchführung von klinischen Studien im Bereich Intensivmedizin sein.

Klinische Studien sind wichtig um festzustellen, ob neue Behandlungs- oder Untersuchungsformen sowie Medikamente sicher, verträglich und wirksam sind und um
Betroffene in Zukunft besser behandeln zu können. „Ich freue mich sehr, dass wir Herrn
Professor Simon gewinnen konnten. Er hat große Expertise bei der Konzeption und
Durchführung von klinischen Studien, die für unsere Fakultät sehr hilfreich sein werden“,
äußert sich die Medizin-Gründungsdekanin zur Berufung. Darüber hinaus wären seine
Forschungen gut in den Forschungsschwerpunkt Medical Information Sciences integrierbar. Ziel eines künftigen Forschungsprojektes ist es beispielsweise, die Antibiotikatherapie von Patientinnen und Patienten in der Intensivmedizin zu automatisieren. „Sowohl die Empfehlung des Mittels als auch die Dosierung sollen individuell auf die Erkrankung, den Erreger als auch den jeweiligen Patienten angepasst sein“, beschreibt Prof. Dr. med. Philipp Simon seine Pläne. Dadurch sollen Behandlungsfehler vermieden werden, die bei schwer Erkrankten fatale Folgen haben können.

Verbesserungen in der Intensivmedizin
Der Neuberufene will außerdem die maschinelle Beatmung von Patientinnen und Patienten
verbessern. Er setzt ein schonendes bildgebendes Verfahren ein, das elektrische
Impedanztomographie genannt wird. „Es ermöglicht uns, die Lunge ohne Strahlung anhand der Aufzeichnung von Spannungsänderungen beim Ein- und Ausatmen zu untersuchen. Die Ergebnisse werden grafisch dargestellt und geben uns Aufschluss darüber, wie gut die Lunge belüftet ist.“

Aber auch Umweltfaktoren wie der Wegfall des Tag-Nacht-Rhythmus, ständiger Lärm und
Beleuchtung in der hoch technologisierten Intensivmedizin haben negative Auswirkungen
auf die Entwicklung von Infektionen und den Heilungsverlauf. „Das ist zwar lange bekannt, jedoch gibt es keine ausreichenden Konzepte dafür, wie diese Faktoren bei der Behandlung berücksichtigt werden können“, schildert der Intensivmediziner das Problem, das er gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen im Forschungsschwerpunkt Environmental Health Sciences angehen möchte.

Zur Person
Prof. Dr. med. Philipp Simon studierte Humanmedizin an der Universität Leipzig und wurde
dort 2010 promoviert sowie 2021 habilitiert. 2018 erfolgte die Anerkennung als Facharzt für Anästhesiologie. Nach 2009 übernahm er verschiedene berufliche Positionen an der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Universitätsklinikum Leipzig, zuletzt als Oberarzt und Leiter der Studienkoordination für klinische Forschung. Zum 1. April 2022 wurde Simon auf die Professur für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin mit dem Schwerpunkt klinische Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg berufen. Außerdem übernimmt er die Leitung der Sektion Operative Intensivmedizin an der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Augsburg.

Bild: Anatoli Oskin Fotostelle Uni Augsburg