Bei der Staatsanwaltschaft Augsburg ist ein umfangreicher Verfahrenskomplex gegen derzeit 14 Beschuldigte wegen des Verdachts auf Vorenthalten und Veruntreuen von Sozialversicherungsbeiträgen im besonders schweren Fall in der Baubranche anhängig. In diesem Verfahren sind heute ca. einhundert Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlüsse des Amtsgerichts Augsburg in ganz Deutschland vollzogen worden. Dabei waren 870 Beschäftigte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) sowohl des Hauptzollamts Augsburg als auch von anderen Hauptzollämtern im Einsatz. Vor Ort waren zudem zwei Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft Augsburg.
Gegen die drei Hauptbeschuldigten, welche aufgrund von Haftbefehlen des Amtsgerichts Augsburg festgenommen werden konnten, besteht unter anderem der Tat-verdacht der gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusung von Ausländern, sowie des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt im besonders schweren Fall. Über fingierte Werkverträge mit Werkvertragsfirmen aus dem Raum Serbien
und Slowenien soll Personal rekrutiert worden sein, welches nach bisherigen Erkenntnissen bundesweit auf großen Bauvorhaben eingesetzt worden ist.
Zur Vorbereitung von Vermögensabschöpfungsmaßnahmen wurden vom Amtsgericht Augsburg Arrestanordnungen über Vermögenswerte in Höhe von rund 8,2 Millionen EUR erlassen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurde im Rahmen der Durchsuchungen Bargeld in Höhe von knapp 300.000 EUR sichergestellt.
Um die weiteren, noch andauernden Ermittlungen nicht zu beeinträchtigen, können im Augenblick keine weiteren Angaben zum Sachverhalt gemacht werden.