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Augsburg: Rund 500.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds für Instandsetzung der Stadtmauer in Augsburg

(© StMWK/Axel König)

Die Instandsetzung der Stadtmauer in Augsburg wird mit 476.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Das gab Kunstminister Markus Blume in Augsburg bekannt. „In Augsburg jagt eine historische Sehenswürdigkeit die nächste: Bei einem Spaziergang entlang der Stadtmauer wandelt man nicht nur dem Wortsinn nach auf den Spuren unserer Vorfahren, sondern passiert dabei auch einzigartige Denkmäler des als UNESCO-Welterbe ausgezeichneten Augsburger Wassersystems. Wem das noch nicht genug ist, der findet in den ehemaligen Wallanlagen und Stadtgräben idyllische grüne Oasen inmitten der Stadt. Hier verbinden sich Vergangenheit und gegenwärtiges Stadtleben zu einer großartigen Einheit. Ich freue mich sehr, dass wir die Sanierung der historischen Stadtmauer mit rund 500.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützen können!“, so Kunstminister Markus Blume bei der Übergabe des Förderzusage in Augsburg.
Die Befestigung der Stadt Augsburg ist in mehreren Schritten entstanden und über die Jahrhunderte mehrfach erneuert und instandgesetzt worden. Kern der mittelalterlichen Anlage ist ein erster gemauerter Ring um die Domstadt aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts sowie die Mauer der Oberstadt, die wohl im ausgehenden 12. Jahrhundert entstanden ist und spätestens 1270 die Oberstadt bis hin zu St. Ulrich und Afra einfasste. Bis Mitte des 14. Jahrhunderts wurde nördlich der Domstadt die sog. Frauenvorstadt und nach Osten zum Lech hin die sog. Jakobervorstadt in den Bering einbezogen. Die Schleifung der Be-festigungsanlagen erfolgte erst in den 1860er Jahren, wohl auch weil in den mittelalterlichen Stadterweiterungen Frauenvorstadt und Jakobervorstadt im 19. Jahrhundert immer noch weite Flächen unbebaut waren. Erhalten haben sich vor allem Teile der Domstadtmauer, der inneren Mauer der Oberen Stadt zur Jakobervorstadt, nennenswerte Mauerabschnitte der Frauenvorstadt, der nordöstliche Mauerabschnitt der Jakobervorstadt und die umfänglichen Wall- und Maueranlagen im Süden der Stadt beim Roten Tor. Trotz der starken Verluste im 19. Jahrhundert prägen die erhaltenen Mauerbereiche der mittelalterlichen Befestigungsanlagen Wesen und Erscheinungsbild der Augsburger Altstadt bis heute entscheidend.
Weite Teile der Stadtbefestigung sind mittlerweile witterungsbedingt beschädigt. Die Schwerpunkte der Sanierung umfassen insbesondere statische Instandsetzungsarbeiten von Mauerabschnitten, steinrestauratorische Arbeiten, die Reparatur bzw. Erneuerung der Verfugung sowie die Überarbeitung der Mauerkrone.
Eigentümerin des Baudenkmals ist die Stadt Augsburg. Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Den Bewilligungsbescheid erlässt das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, mit dem die Maßnahme abgestimmt ist. Die Maßnahme wird durch das Landesamt für Denkmalpflege auch fachlich begleitet. (© StMWK/Axel König)