Die Rocket Factory Augsburg (RFA) gewinnt die finale Runde des Microlauncher-Wettbewerbs des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das Preisgeld beträgt 11 Millionen Euro. Im Gegenzug wird die Bundesregierung zum Ankerkunden der RFA ONE. Auf den ersten beiden Flügen des RFA ONE wird vom DLR eine Nutzlast von bis zu jeweils 150 kg platziert werden.
„Wir freuen uns sehr, dass wir das DLR als Ankerkunden gewinnen konnten und fühlen uns durch das Vertrauen der Bundesregierung geehrt. Wir glauben, dass der Einkauf von Dienstleistungen bei neu entstehenden und kommerziell agierenden Raumfahrtunternehmen die richtige Richtung für die europäische Raumfahrt ist“, sagt Jörn Spurmann, Chief Commercial Officer bei RFA. „Mit uns im Rahmen dieses DLR-Wettbewerbs zu starten, ist eine einmalige Chance für Institutionen und New Space Unternehmen in Deutschland, und wir arbeiten mit Hochdruck daran, eine Vielzahl innovativer, zuverlässiger und kostengünstiger Dienstleistungen anzubieten – am Boden, auf dem Weg in den Orbit und im Orbit“.
Die RFA entwickelt ihre dreistufige Rakete RFA ONE, die bis zu 1.350 kg in eine niedrige polare Erdumlaufbahn befördern kann. Die Rakete ist 30 Meter hoch und 2 Meter breit und hat im vergangenen Jahr wichtige Meilensteine in ihrer Entwicklung erreicht: RFA hat sein hocheffizientes gestuftes Verbrennungstriebwerk „Helix“ mehrfach gezündet, produziert nun die erste Reihe von Triebwerken in Flugkonfiguration und hat einen erfolgreichen Drucktest mit seiner weitgehend wiederverwendbaren Erststufe durchgeführt. Die RFA ONE soll in Zukunft bis zu fünfzig Mal pro Jahr starten und Satelliten schnell und zuverlässig in den niedrigen Erdorbit bringen – und das zu einem äußerst wettbewerbsfähigen Preis.
RFA hat bereits einen Startvertrag mit Lunar Research Service (LRS) für den ersten Start abgeschlossen und mit neun weiteren Kunden Verträge für zukünftige Starts unterzeichnet.
Über den Wettbewerb:
Der DLR-Wettbewerb für Microlauncher hat zwei Hauptziele: Er soll den kommerziellen und kostengünstigen Transport in den Orbit in Deutschland stärken und deutschen Gründern neue Impulse für die Entwicklung langfristig tragfähiger Geschäftsmodelle geben. Die Entscheidung für den RFA wurde von einer Jury unter dem Vorsitz von Dr. Anna Christmann, Koordinatorin der Bundesregierung für die deutsche Luft- und Raumfahrtpolitik, getroffen. Ausschlaggebend für die Auswahl waren in allen Wettbewerbsphasen technische, wirtschaftliche und betriebliche Bewertungskriterien. Der Wettbewerb ist Teil des Commercial Space Transportation Services and Support (C-STS) Programms der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Er wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) initiiert und gefördert. Der Wettbewerb wird vom DLR durchgeführt.
Über Rocket Factory:
Die Rocket Factory Augsburg wurde 2018 mit der Vision gegründet, Daten aus dem Weltraum zu ermöglichen, um unsere Erde besser zu verstehen und zu schützen. Zu diesem Zweck will RFA den Zugang zum Weltraum demokratisieren und die Startkosten in der Raumfahrtindustrie senken. Das Ziel des Unternehmens ist es, wöchentlich Satelliten zu unschlagbaren Preisen in niedrige Erdumlaufbahnen zu bringen. Der Startdienst RFA ONE kombiniert dafür drei wichtige Wettbewerbsvorteile: Ein kundenorientierter Service mit präziser Aussetzung in der Umlaufbahn und einem hohen Maß an Flexibilität durch die Orbitalstufe, zu einem äußerst wettbewerbsfähigen Preis, der durch eine überlegene gestufte Verbrennungstechnologie, industrielle Automatisierung und kostengünstige Strukturen ermöglicht wird.