Zum 9. Mal in Folge findet am Samstag, 21. September, in der City-Galerie der Aktionstag „Ein Leben retten“ statt. Von 10 bis 19 Uhr kann man alles über lebensrettende Sofortmaßnahmen lernen und diese gleich selbst vor Ort ausprobieren: prüfen, rufen, drücken.
Augsburg | „Leben retten können nicht nur Anästhesisten“, sagt Dr. Jürgen Friedrich. Der Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Augsburg ist am Samstag, 21. September, selbst vor Ort in der City-Galerie. Von 10 bis 19 Uhr findet der Aktionstag „Ein Leben retten“ statt, an dem Friedrich große und kleine Besucher ermutigen möchte, alles über lebensrettende Sofortmaßnahmen zu lernen.
„Jeder sollte sich trauen, bei einem Menschen mit Herzstillstand Wiederbelebungsmaßnahmen vorzunehmen. Das Herz ist ein faszinierendes Organ, aber es kann auch mal versagen.“ Das müsse nicht immer zwangsläufig zum Tod führen. Mit einfachen Dingen könne man viel bewirken. „Nur wer nichts tut, macht etwas falsch“, sagt Friedrich. Mit den drei leicht zu merkenden Schritten prüfen, rufen, drücken könne jeder von uns zum Lebensretter werden.
Wie wichtig es ist, in einer lebensbedrohlichen Situation schnell zu handeln, wollen die Kolleginnen und Kollegen der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin zusammen mit Ehrenamtlichen der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen beim Aktionstag den Besuchern der City-Galerie vermitteln.
Die Aktion, zum 9. Mal vom Universitätsklinikum Augsburg initiiert und veranstaltet, lädt ein zum Mitmachen, informiert über lebensrettende Sofortmaßnahmen und erklärt den Besuchern, mit welchen einfachen Handgriffen sie anderen Menschen im Notfall das Leben retten können.
Mit schätzungsweise bis zu 100.000 Fällen pro Jahr ist der Herz-Kreislauf-Stillstand eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Obwohl jeder helfen kann, tun es nur wenige. Mangelnde Bereitschaft und Wissensdefizite sind die Hauptgründe. Die Helferquote beim Herzstillstand im internationalen Vergleich ist alarmierend gering, aber im Aufwärtstrend.
In Deutschland beginnen Laien dank gemeinsamer Bemühungen von Kliniken, Fachgesellschaften und Hilfsorganisationen in zirka 45 Prozent der Fälle vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes mit Wiederbelebungsmaßnahmen. In den meisten europäischen Ländern liegt diese Rate deutlich höher. In Norwegen machen zirka 80 Prozent der Bevölkerung im Notfall eine Herzdruckmassage. Diese Quote wollen die Kolleginnen und Kollegen des Universitätsklinikums Augsburg künftig auch erreichen.
Bild: Universitätsklinikum Augsburg A.ö.R.