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Augsburg: Bezirk würdigt drei Autorinnen und einen Autor – Hauptpreis für Vorarlbergerin Claudia Endrich

Ihre unveröffentlichten Prosa-Texte zum Thema „GESTERN MORGEN“ überzeugten Jury und Publikum: Bei einer öffentlichen Preisverleihung in der Stadtbücherei Augsburg zeichnete der Bezirk Schwaben am vergangenen Freitag vier Autoren mit dem Schwäbischen Literaturpreis aus. Prämiert wurden unter anderem eine „Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Liebestöters Amazon“, eine humorvolle Erzählung aus Perspektive eines Germanisten in Japan und eine psychologische Beziehungsanalyse zwischen zwei jungen Menschen.

Insgesamt 245 Einsendungen zum Thema „GESTERN MORGEN“ haben den Bezirk Schwaben für den 18. Schwäbischen Literaturpreis 2023 erreicht – ein Rekord in der Geschichte der Auszeichnung, die seit 2005 besteht. Die hohe Resonanz begeisterte auch Bezirkstagspräsident Martin Sailer: „Das Motto unseres Preises hat unsere Bezirksheimatpflege bewusst weit gefasst. Die zahlreichen Beiträge und die originellen Ansätze der Autorinnen und Autoren beweisen, dass diese Entscheidung goldrichtig war“, sagte Sailer vergangenen Freitag im Rahmen der feierlichen Preisverleihung, bei der einige Preisträger ihre prämierten Texte präsentierten.
Mit dem Hauptpreis (2.500 Euro) würdigte die Jury Claudia Endrich, die 2020
mit ihrer Reiseerzählung „Das nächste Mal bleib ich daheim“ ihr literarisches Debüt gefeiert hatte. Endrich erhielt die Auszeichnung für die Erzählung „There is More“, die der Jury-Mitglied Oswald Burger als „wunderbare Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Liebestöters Amazon“ beschrieb. „‚There is more‘ ist sprachlich stimmig, inhaltlich ergreifend, psychologisch nachvollziehbar“, begründete Burger die Entscheidung für Endrich.
An Sabine Böckmühls Text „Neuer Kontinent“, der Platz zwei (2.000 Euro) erhielt, lobte Juror Dr. Julian Werlitz die „virtuose Leichtigkeit, mit der die Autorin von einer Zukunft erzählt, die doch zunächst von Mangel geprägt scheint.“ Bockmühl, die in ihrer Jugend in Lindau und Liechtenstein aufgewachsen ist, habe die Jury überzeugt, weil sie das Thema „GESTERN MORGEN“ in leisem Ton umsetze, so Werlitz.
Mit seinem Humor beindruckte der drittplatzierte Beitrag (1.500 Euro): Die Erzählung „Japan, Kopf und Brötchen“ des Heidelbergers Achim Stegmüller schildert die Erlebnisse eines Germanisten in Japan und begeisterte die Jury. „Mehrere als ernsthaft bekannte Jurymitglieder haben eingeräumt, bei der Lektüre gelacht zu haben“, berichtete Juryvorsitzender Dr. Michael Friedrichs. Eine „versierte, reflektierte psychologische Analyse“ zweier junger Menschen bot hingegen Jungautorin Kathrin Thenhausen nach Ansicht der Jurorin Dr. Saskia Grandel mit ihrem Beitrag „Stadtgeflüster“, der den Nachwuchspreis (600 Euro) verhielt.

Die Beiträge der vier Preisträger erscheinen diesen November zusammen mit weiteren ausgewählten Texten Ende September in der Anthologie „gestern morgen“ im Wißner Verlag. Interessierte können die Autoren/-innen und ihre preisgekrönten Beiträge nochmals am Mittwoch, den 22. November, bei einer öffentlichen Lesung im Sensemble Theater Augsburg entdecken.

Lesung zum Literaturpreis 2023
Mittwoch, 22. November 2023, 19:00–22:30 Uhr
Sensemble Theater Augsburg
Bergmühlstraße 34
86153 Augsburg
Die Lesung zum Literaturpreis bietet den Preisträgerinnen und Preisträgern die Möglichkeit, ihre prämierten Texte öffentlich zu lesen und ihr literarisches Wirken vorzustellen. Interessierte erwartet neben den Lesungen auch ein moderiertes Literaturgespräch mit Jurymitgliedern und ein anregender literarischer Austausch über das diesjährige Thema „GESTERN MORGEN“.

Foto: Michael Richter