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Allgäu: Junge Allgäuerinnen unterstützen die Wärmestube des BRK

Allgäu – Viele kleine gute Taten ergeben am Schluss eine große Hilfe – das zeigte sich jüngst bei der „Aktion Kilo“ des katholischen Jugendprojekts „Looking good – inside & out“. 20 Mädchen aus dem Allgäu im Alter von 11-16 Jahren sammelten vor vier Supermärkten in Kempten und Umgebung insgesamt rund eine halbe Tonne Lebensmittel zugunsten der Wärmestube des BRK in Kempten. Dort war man von der tollen Aktion begeistert.

„Das ist eine der größten Lebensmittelspenden, die wir je erhalten haben“, freute sich die Leiterin der Einrichtung, Amelie Lang.

Die engagierten Mädchen des Looking Good Teams Allgäu und ihre sechs Gruppenleiterinnen hatten am ersten Juniwochenende vor vier Supermärkten in der Region Stände aufgebaut. Sie ließen sich auch vom Regen die gute Laune und die Freude am Helfen nicht verderben. Die Mädchen baten die Einkaufenden, ein Kilo mehr an haltbaren Lebensmitteln zu kaufen und für Bedürftige zu spenden. Flyer und Banner erläuterten die Aktion.

Die Mühe hat sich gelohnt: am Ende waren rund 500 Kilogramm Lebensmittel zusammengekommen. „Das ist eine der größten Lebensmittelspenden, die wir je erhalten haben“, zeigte sich Amelie Lang gleichermaßen begeistert wie beeindruckt. „Damit habt Ihr unsere Küche für Monate unterstützt! Von solchen Spendenaktionen leben wir und ihr habt uns total unter die Arme gegriffen!“. Auch der Umstand, „so viele engagierte junge Menschen im Gastraum zu haben“, habe sie und ihr Team wirklich berührt. Die Leiterin der Wärmestube mit Übernachtungsstelle – beides befindet sich in der Kemptener Haubenschloßstraße – gab den jungen Helferinnen einen Einblick in den Alltag der Einrichtung. „Normalerweise kommen täglich 45 bis 60 Leute – in erster Linie Geringverdiener oder Harz IV Empfänger, Rentner mit einer niedrigen Rente, Nichtsesshafte und Obdachlose.

Sie können hier eine frisch gekochte warme Mahlzeit für 1,50 Euro bekommen und gegebenenfalls in einem unserer Zimmer übernachten.“ Aktuell gibt es diesen Dienst Corona-bedingt nur zum Mitnehmen. „Seit etwa zwei Jahren geraten zunehmend junge Leute in Not, die Hilfe suchen“, so Amelie Lang. „Viele sind erst Anfang zwanzig, sogenannte `Systemsprenger´, die in eine so schwierige Situation hineingeraten sind, dass sie obdachlos geworden sind. Der Weg aus der Situation `Obdachlosigkeit´ ist allgemein sehr schwer – in diesem Alter ganz besonders tragisch.“

Für die Mädchen und jungen Frauen des Looking Good Teams waren die Erfahrungen bei der Aktion etwas Besonderes. Teilnehmerin Antonia meint: „Ich sehe oft Leute, denen ich helfen will, weiß aber nicht wie. Hier kann ich endlich mal Menschen helfen.“ Sonja, 15, gibt zu: „Es war zwar immer eine Überwindung, Leute anzusprechen, aber es ist cool, über sich hinauszuwachsen.“ Ein anderes Mädchen ergänzt: „Ein Mann hat uns einen ganzen Einkaufswagen gespendet und wir haben uns sehr gefreut.“ Die Helferinnen hätten nicht nur Lebensmittel, sondern auch „Leben in die Bude gebracht“, resümiert Amelie Lang. „Ihr habt unsere Vorratskammern, aber auch unsere Herzen mit Freude gefüllt!“

Info: “Looking good – inside and out“ ist ein Projekt des Regnum Christi, eines international tätigen Apostolatswerk der katholischen Kirche für Mädchen im Alter von 11-16 Jahren.

Bild: Viktoria Mohr