Viele Bäume gebrochen oder entwurzelt – Fahrzeuge und Stromleitungen beschädigt Tiefbauamt bittet Bürgerschaft Rinnen von Gehölzresten zu reinigen
Das Sturmtief „Ronson“ hat am späten Dienstagabend (11.7.) in Memmingen deutliche Spuren hinterlassen. Viele Bäume sind abgebrochen oder stürzten auf Straßen, Fahrzeuge und Stromleitungen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. „Der Sturm war kurz, aber sehr heftig. Allen Einsatzkräften möchte ich für ihre kräftezehrende Arbeit sehr herzlich danken“, betont Oberbürgermeister Jan Rothenbacher. Die Aufräumarbeiten dauern nach wie vor an.
Um 22:48 Uhr ging am Dienstagabend die erste Alarmierung in der Feuerwache am Rennweg ein. Kurz vor 5 Uhr morgens waren es bereits über 100 Einsätze, bis Mittwochmittag kamen insgesamt 155 Einsätze zusammen. Bäume waren in den wenigen Sturmminuten im ganzen Stadtgebiet auf Fahrbahnen, Geh- und Radwege, auf Fahrzeuge, Strom- und Telefonleitungen und sogar auf Häuser gestürzt. Bauzäune fielen um, Verkehrsschilder wurden geknickt. Über 120 Einsatzkräfte der Feuerwehr Memmingen und aller Ortsteil-Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks (THW), des städtischen Bauhofs und der Lechwerke (LEW) haben mit schwerem Gerät Bäume weggehoben und Straßen wieder befahrbar gemacht. „Wirklich viele Bäume sind auf Fahrzeuge und Stromleitungen gestürzt, das hatten wir bei den letzten Stürmen nicht in dieser Häufigkeit“, erklärt Stadtbrandrat Raphael Niggl, der die Einsatzleitung in der Sturmnacht hatte. „Wir haben eine Vielzahl an Einsätzen zügig abgearbeitet, Bäume zur Seite geräumt, Verkehrswege freigemacht und PKW überprüft, ob nicht doch jemand in einem getroffenen Auto sitzt. Zum Glück kam niemand zu Schaden, das ist das wichtigste.“
In den Memminger Grünanlagen wie der Hohen Wacht oder der Grimmelschanze, am Waldfriedhof und im Straßenbegleitgrün sind zahllose Äste und ganze Bäume gebrochen. Vor allem wurden viele Birken, Linden und Fichten beschädigt. Auch mancher stadtbildprägende Baum wie die Trauerweide an der Stadtmauer am Einlass ist durch ihre starke Beschädigung nicht mehr zu halten. Allein entlang der Memminger Ach wurden durch das Sturmtief rund 60 Pappeln quer über den Bach geworfen. Michael Koch, Leiter des Amts für Stadtgrün und Friedhöfe, schätzt, dass die Aufräumarbeiten entlang der Ach noch mindestens zwei Monaten dauern werden. Die Beschäftigten des Amts für Stadtgrün arbeiten auf Hochtouren und werden von mehreren Firmen mit schwerem Gerät unterstützt.
Auch die städtischen Wälder haben gravierende Schäden zu verzeichnen. Vor allem wurden viele einzelne Bäume geworfen, es gab weniger flächige Windwürfe. Stefan Honold, Leiter der städtischen Forstverwaltung, geht von ca. 2.500 Festmetern geworfenem und gebrochenem Holz aus. Zum Vergleich: beim Sturm Niklas im Jahr 2015 wurden rund 5.000 Festmeter Holz geworfen, beim Sturmtief Sabine im Jahr 2020 rund 10.000 Festmeter Holz.
Als Folge des Unwetters liegen noch zahlreiche kleine Äste und Blätter am Straßenrand. Wenn diese Gehölzreste auf Gullys liegen, kann das Regenwasser nicht mehr abfließen und es bilden sich schnell große Pfützen. Das Tiefbauamt bittet daher die Bürgerinnen und Bürger, Rinnen und Gullys entlang ihrer Grundstücke frei zu räumen.