Minister Mehring: „Smarte Technik schont Ressourcen“
- Dank eines Projekts des bayerischen Digitalministeriums reduzieren und optimieren in Lauben (Landkreis Oberallgäu) Sensoren den Wasserverbrauch der Kommune
- Der Ansatz basiert auf innovativem IoT (Internet of Things) und soll ab sofort auf andere Kommunen im Freistaat übertragen werden
- Minister Mehring: „Smarte Technik schützt wertvolle Ressourcen – diesen Weg müssen wir in Verwaltung und Wirtschaft gehen. Lauben kann dabei als Vorbild für ganz Bayern dienen.“
Im Zuge des Klimawandels wird Wasserknappheit – auch in Bayern – zu einem immer größeren Problem. Die Gemeinde Lauben im Landkreis Oberallgäu zeigt, wie sich die wertvolle Ressource Wasser dank des Einsatzes von Zukunftstechnologien effizienter einsetzen lässt: Sensoren erfassen dort den Zustand des Wassernetzes und liefern ihre Daten an eine zentrale Leitstelle. Probleme im Leitungsnetz können so schnell erkannt, lokal zugeordnet und kurzfristig behoben werden.
Das Projekt wurde im Rahmen des Programms „Kommunal? Digital!“ umgesetzt, mit dem das Staatsministerium für Digitales zehn bayerische Kommunen bei der Umsetzung digitaler und nachhaltiger Projekte mit einer Millionenförderung unterstützt hat. „Zusammen mit technologischen Vorreitern wie der Gemeinde Lauben zeigen wir, wie bayerische Kommunen durch den klugen Einsatz von Zukunftstechnologien profitieren können. In Lauben setzen wir dabei auf Sensorik und Digitalisierung und sparen eine Menge Wasser ein“, so Staatsminister Dr. Fabian Mehring anlässlich seines persönlichen Besuchs der Anlage.
Leckagen im Wassernetz führen fast täglich zu unnötigen Wasserverlusten in ganz Bayern. Häufig sind die Löcher im Wassernetz aber nur mit großem Aufwand zu lokalisieren und bleiben lange unentdeckt. Allein in der 3500-Seelen-Gemeinde Lauben im Oberallgäu traten in den letzten fünf Jahren mehr als 20 Probleme dieser Art auf – viele davon wurden erst nach Wochen oder Monaten erkannt, als bereits riesige Wassermengen verloren gegangen waren.
Das soll in Zukunft nicht wieder vorkommen: Im Rahmen von „Kommunal? Digital!“ baute die Gemeinde ein Funknetzwerk auf, das die Daten digitaler Wasserzähler erfasst und an die zentrale Leitstandssoftware des Wasserwerks überträgt. Für jeden Leitungsstrang wurden Schwellwerte definiert, bei deren Überschreitung eine Warnmeldung per SMS an den Wasserwart ausgegeben wird. Diese Meldungen kann er nachverfolgen und Leckagen so in kurzer Zeit erkennen und örtlich eingrenzen. Das reduziert einerseits die Wasserverluste erheblich und erleichtert andererseits auch die Arbeit der Gemeindemitarbeiter. Erste Auffälligkeiten und Leckagen hat das System bereits erkannt. Für dieses wegweisende Projekt hat die Gemeinde Lauben von Digitalminister Mehring eine Förderung in Höhe von rund 350.000 Euro erhalten.
Um sich über die aktuellen Fortschritte und -ergebnisse von „Kommunal? Digital!“ zu informieren, besuchte der Minister die Gemeinde nun persönlich und zeigte sich begeistert von der engagierten Umsetzung im Oberallgäu. „Ich bin wirklich beeindruckt, was in der Projektlaufzeit geschaffen wurde“, so Mehring. „Die Reduzierung und Optimierung des Wasserverbrauchs wird angesichts des Klimawandels immer wichtiger – auch für unsere Kommunen in Bayern. Die Lösung aus Lauben eignet sich für die unkomplizierte Übernahme an zahllosen anderen Orten im Freistaat. Ab sofort kann ganz Bayern von Lauben lernen“, so Minister Mehring.
Mit diesem Ziel wird, wie Minister Mehring erläutert, in einem Teilbereich des Laubener Wassernetzes derzeit eine hundertprozentige Überwachung realisiert, die alle Zu- und Abläufe in einem Strang erfasst. So soll ermittelt werden, ob der Nutzen dieser engmaschigen Messung die Mehrkosten rechtfertigt. Dies soll anschließend anderen Kommunen als Entscheidungshilfe dienen, wenn sie über eigene Investitionen in eine smarte Wassernetz-Überwachung entscheiden. „Smarte Technik schützt wertvolle Ressourcen“, fasst Mehring zusammen. „Diesen Weg müssen wir in Verwaltung und Wirtschaft gehen.“
Über „Kommunal? Digital!“
Mit dem Programm „Kommunal? Digital!“ fördert das Bayerische Staatsministerium für Digitales zehn bayerische Kommunen bei der Umsetzung digitaler, nachhaltiger Smart City- beziehungsweise Smart Region-Projekte. Insgesamt stehen dafür mehr als vier Millionen Euro zur Verfügung, pro Kommune maximal 500.000 Euro. Ziel ist es, innovative digitale Lösungen mit Modellcharakter voranzutreiben, die als Best Practice-Beispiele von anderen Kommunen übernommen werden können. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Lösungen, die durch den Einsatz digitaler Mittel Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz sowie die Bürgerbeteiligung verbessern und smart unterstützen. Die geförderten Kommunen sind in einem Ideenwettbewerb aus 76 Bewerbungen ausgewählt worden, wobei alle bayerischen Bezirke berücksichtigt wurden. Weitere Informationen und Videos zu den zehn Leuchtturmprojekten aus „Kommunal? Digital!“ (inklusive der Projektsteckbriefe für die Nachnutzung durch weitere Kommunen): kommunal-digital.bayern.
Bild: Bayerisches Staatsministerium für Digitales