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Kreis Günzburg: Neue Wege bei der Ausbildung künftiger Pflegekräfte

Carer Pushing Senior Woman In Wheelchair

Die Ausbildung in Pflegeberufen im Landkreis Günzburg wird künftig stärker vernetzt. In der Region bilden zwei Pflegeschulen, vier Kliniken bzw. stationäre Akutpflegeeinrichtungen sowie zehn stationäre Langzeitpflegeeinrichtungen und sechs ambulante Dienste und Tagespflegen aus. Sie haben sich nun zu einem Ausbildungsverbund zusammengeschlossen. Ziel ist es, die Zahl der Ausbildungsplätze im Pflegebereich zu erhöhen und die Attraktivität der Pflegeausbildung zu steigern. Gleichzeitig möchte der Ausbildungsverbund Bürokratie abbauen, den organisatorischen Aufwand verringern und die Ausbildungsqualität sichern und verbessern.
Die Kooperationsvereinbarung wurde Anfang Dezember unterzeichnet. Die GesundheitsregionPlus des Landkreises Günzburg hat die Zusammenarbeit der Einrichtungen auf den Weg gebracht. Der Pflegeausbildungsverbund soll Vorteile für die Auszubildenden, aber auch für die ausbildenden Einrichtungen bieten. Durch die Vernetzung der Einrichtungen entstehen beispielsweise zahlreiche Synergien. „Mit dem Ausbildungsverbund unserer Pflegeeinrichtungen setzen wir ein starkes Zeichen für die Zukunft der Pflege in unserem Landkreis. Gemeinsam schaffen wir bessere Perspektiven für die Auszubildenden, fördern die Fachkräfte von morgen und leisten einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Sicherung der Pflegequalität in unserer Region“, so Landrat Hans Reichhart.
Für die Kooperationspartner reduziert sich vor allem der bürokratische Aufwand. So gibt es z.B. nur noch einen Ausbildungsvertrag für alle Beteiligten und nicht mehr 20 Einzelverträge. Mindestens einmal im Jahr – in der Regel zu Beginn eines Ausbildungsjahres – tagt ein Verbundgremium. Zu den Aufgaben dieses Gremiums gehört es beispielsweise, ein gemeinsames Ausbildungsverständnis und ein gemeinsames Ausbildungskonzept zu entwickeln, gemeinsame Formulare für Ausbildungsnachweise und Leistungsbeurteilungen zu erarbeiten und damit gemeinsame Beurteilungskriterien zu schaffen. Das Gremium wird auch regelmäßig die Qualität der gemeinsamen Ausbildung überprüfen.
Darüber hinaus wird eine Koordinationsstelle als neutrale Anlaufstelle für alle bereits beteiligten Kooperationspartner, aber auch für neue Interessenten eingerichtet. Ihre Aufgabe ist die Vernetzung der Kooperationspartner, die Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen zu koordinieren und für einen reibungslosen Ablauf in der Ausbildungsplanung zu sorgen. Die Koordinationsstelle steht aber auch zur Verfügung, wenn es z.B. bei Praxiseinsätzen zu Engpässen kommt und eine Koordination der Schülerinnen und Schüler notwendig wird.
„Der Ausbildungsverbund hat auch für die Auszubildenden große Vorteile“, sagt Anna-Maria Margraf von der Gesundheitsregion Plus. „Wir stellen so eine bestmögliche und qualitativ hochwertige Ausbildung im Landkreis Günzburg sicher.“
Zum Ausbildungsverbund gehören die Eigenbetriebe Seniorenheime im Landkreis, die Kreiskliniken Günzburg-Krumbach, der AWO Bezirksverband Schwaben, die Bezirkskliniken Schwaben, das Dominikus-Ringeisen-Werk Ursberg, die Heiliggeist-Spitalstiftung Günzburg, das Therapiezentrum Burgau, die Ökumenische Sozialstation Günzburg, die Ökumenische Sozialstation Krumbach, die Fachklinik Ichenhausen, das Rummelsbergerstift Leipheim sowie die Pflegedienste Snehotta und Riederle sowie die beiden Pflegeschulen im Landkreis.
Wie Hermann Keller von der Gesundheitsregion Plus betont, sind die jeweiligen Schulen weiterhin für die Ausbildung verantwortlich, doch der Austausch und die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Einrichtungen sind enger und besser geregelt.