Start Nachrichten Donau-Ries: Hasenpest – Erste Erkrankungen beim Menschen im Landkreis

Donau-Ries: Hasenpest – Erste Erkrankungen beim Menschen im Landkreis

Bereits im Februar dieses Jahres hatte das Landratsamt Donau-Ries über den Nachweis der
Tularämie (Hasenpest) bei Feldhasen informiert, mit der sich auch Menschen anstecken können.
Nun traten im Landkreis erste Infektionsfälle bei Menschen auf. Betroffen sind drei Jäger, die
sich aller Wahrscheinlichkeit nach bei der Handhabung von erlegten Hasen angesteckt haben.
Daher wurde der Jägerschaft unmittelbar nach Bekanntwerden der Infektionsfälle dringend
angeraten, bis auf Weiteres auf die Hasenjagd zu verzichten und auch kein Wildbret von Hasen
mehr abzugeben.
Die Tularämie (Hasenpest) ist eine Infektionskrankheit, hervorgerufen
durch Francisella tularensis. Es handelt sich dabei um Bakterien, die keine Sporen bilden, aber
dennoch gegenüber äußeren Bedingungen sehr widerstandsfähig sind. Betroffen sind
vorwiegend Nagetiere, aber auch eine Vielzahl anderer Tiere einschließlich Vögel mit
unterschiedlicher Empfänglichkeit.
Da es sich um eine Zoonose handelt, kann die Krankheit auch auf Menschen übertragen werden.
Dazu reichen schon geringe Erregermengen aus. Als Übertragungswege für den Menschen
kommen infrage: Haut – und Schleimhautkontakt mit infektiösem Tiermaterial, Verzehr von
nicht ausreichend erhitztem, kontaminiertem Fleisch (Hasen) oder Wasser, Stiche durch
infizierte blutsaugende Insekten oder Zecken, kontaminierte Stäube und Aerosole. Eine
Übertragung von erkrankten Menschen auf andere Menschen ist bisher nicht beschrieben, so
dass von den Betroffenen keine Gefahr für die übrige Bevölkerung ausgeht.
Die akute Tularämie kann folgende Symptome verursachen: Fieber, Kopfschmerz,
Schweißausbrüche, Lymphknotenschwellung, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Atemnot,
Lungenentzündung und septisches Krankheitsbild. Da Tularämie, vor allem wenn sie nicht
behandelt wird, tödlich enden kann, wird bei Krankheitsanzeichen nach vorangegangenem Hasenkontakt im eigenen Interesse dazu geraten, den behandelnden Arzt hierüber zu informieren.
Um sich vor einer möglichen Ansteckung zu schützen, wird weiterhin dringend geraten,
verendete oder kranke Feldhasen nicht zu berühren. Auch Hunde sollten ferngehalten werden.
Diese erkranken zwar nicht, können aber als Überträger auf den Menschen fungieren.
Besondere Seuchenbekämpfungsmaßnahmen wie z. B. die Einrichtung von Schutzzonen etc.
sind bei der Tularämie jedoch weder nach europäischen noch nach deutschen Recht
erforderlich.