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Günzburg: Silber für naturnahes Stadtgrün

Günzburgs Grünflächenpflege erneut ausgezeichnet – Bürgerbeteiligung
sogar herausragend
Günzburg.

Günzburgs Umgang mit den städtischen Grünflächen, deren Bewirtschaftung und
Pflege ist erneut ausgezeichnet worden. Damit honoriert das Bündnis „Kommunen für
biologische Vielfalt e.V.“ das Engagement von Städten und Gemeinden für ein ökologisches
Grünflächenmanagement.

Die Stadt Günzburg hat zum zweiten Mal für drei Jahre das
Zertifikat „StadtGrün naturnah“ in Silber erhalten. Für die Beteiligung und Einbeziehung
von Bürgern erhielt die Stadt die Bewertung herausragend.
Bereits 2018 hatte der Günzburger Stadtrat beschlossen für öffentliches Grün Maßnahmen
zu erarbeiten, um die biologische Vielfalt zu verbessern. 2019 hat sich Günzburg erstmals
um die Teilnahme beim Projekt StadtGrün naturnah teil. Das erste
Auszeichnungsverfahren, in dem Günzburg bereits mit Silber abgeschnitten hatte, lief ein
Jahr: bewertet wurde neben einer umfangreichen Bestandsaufnahme in den Kategorien
Pflege des öffentlichen Grüns, Anlage und Pflege der Rabatten, Baum- und Strauchpflege
sowie Bestandserfassungen insbesondere auch die Öffentlichkeitsarbeit und die Interaktion
mit Bürgern. Hier gab das Angebot des Agenda-Diploms, das die Stadt seit mehr als zehn
Jahren an den Grundschulen in Günzburg anbietet, den Ausschlag. Wertvolle wirkte sich
auch der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel oder die naturnahe Umgestaltung des
Werkkanals aus.

Mittlerweile zeigt diese Arbeit viele Spuren in Günzburg: in der Bepflanzung auch kleiner
Grünbereich mit Obstbäumen, die Obstwieschen, in der reduzierten Mähfrequenz von
Parkanlagen oder beim Ausbau von Refugien für Wildbienen und Vögel wie zum Beispiel im
Hallstattweg. Es gibt viele Möglichkeiten, das Artenreichtum auf öffentlichem Grün durch
kleine Änderungen in der Pflege zu erhöhen.

Nun haben sich 11 von deutschlandweit 70 ausgezeichneten Kommunen erneut in einem
einjährigen Prozess zertifizieren lassen. „Drei Jahre sind schnell vorbei – aber auch zu
wenig, um den eingeschlagenen Weg der Biodiversität und nachhaltigen ökologischen
Grünflächenpflege gleich wieder zu verlassen“, waren sich Stadtbaumeister Georg Dietze
und Projektleiterin Christine Hengeler einig, weshalb sie sich um die Re-Zertifizierung
bemühten.
Gefragt war, was von den geplanten Vorhaben der letzten Runde umgesetzt wurde und
welche Verbesserungen in Grünflächenmanagement und -pflege gemacht werden können.
Die Anlage der Biotopflächen in der Grünanlage in Denzingen oder die Weiterentwicklung
der Biotopelemente im Hallstattweg, die Neuanlage im Auweg – das alles sind Flächen, die
in die Bewertung kommen.
In der StadtGrün naturnah-Arbeitsgruppe wurden dann weitere neue Projektideen
entwickelt und als Maßnahmen vorgeschlagen, die es nun gilt, in den nächsten drei Jahren
umzusetzen. „Das Ziel ist, artenreiche städtische Grünräume, geprägt von Blühwiesen und
nachhaltigen Staudenbeeten, durchzogen von Hecken und beschattet von gesunden
Bäumen, zu schaffen“, so der Projektleiter Dr. Uwe Messer vom Bündnis Kommunen für
biologische Vielfalt.
Günzburg hat im Bereich Partizipation und Kooperation eine über den Goldstandard
hinausgehende herausragende Leistung gezeigt. Besonders hervorgehoben wurde bei der
Übergabe die Aktion der Wildbienen-Umsiedelung, die, angeregt vom Bund Naturschutz,
beim Ausbau der Schule in Reisensburg mit großem Einsatz und Erfindungsgeist von
Verwaltung und dem ausführenden Dienstleister umgesetzt wurde.

Foto: Stadt Günzburg