Start Sport Eishockey, Bayernliga: EHC Königsbrunn reagiert auf Ausfälle

Eishockey, Bayernliga: EHC Königsbrunn reagiert auf Ausfälle

Der EHC Königsbrunn ist gerade vom Pech verfolgt, nachdem die Brunnenstädter zuletzt schon mit
ausgedünntem Kader antreten mussten, fehlen am Freitag gegen Kempten zwei weitere
Leistungsträger. Im zweiten Wochenendspiel gegen Dingolfing soll ein Rückkehrer die Mannschaft
verstärken.
Am Sonntag verletzte sich Hayden Trupp nach einem Schuss auf den Knöchel schwerwiegend und
wird dem EHC für mindestens zwei Monate fehlen. Dazu gab der Verein auch noch bekannt, dass
Leon Steinberger nicht mehr im Aufgebot stehen wird, er beendet aus persönlichen Gründen sein
Engagement beim EHC. Königsbrunns Vorstand Tim Bertele sieht nun die Zeit gekommen, den
Kader wieder aufzufüllen:
„Leider haben wir in dieser Saison massives Verletzungspech. Neben den Langzeitverletzten
Dominic Erdt und Philipp Sander fehlen weiterhin Peter Brückner und Hayden Trupp. Er fällt mit
einem Knöchelbruch leider 2 Monate aus. Auch Toms Prokopovics fehlt am Freitag aufgrund einer
meiner Meinung nach fragwürdigen Spieldauerstrafe. Wir sind bereits dabei, den Spielermarkt zu
sondieren. Allerdings muss der Spieler zu uns und vor allem ins Budget passen. Nachdem uns die
Stadt Königsbrunn vor Monaten Hilfen für die entgangenen Gewinne aus den nicht stattfindenden
Vorbereitungsspielen zugesichert hat, musste die Zusage revidiert werden, da die Stadtkasse
historisch klamm ist. Wir müssen nun Gespräche mit unseren Sponsoren führen, ob es noch
Möglichkeiten gibt, ein oder zwei Transfers möglich zu machen.“ Schon am Sonntag soll ein
ehemaliger Spieler mit im Kader gegen Dingolfing stehen: „Ich bin sehr froh, dass sich Marc
Streicher vom EV Königsbrunn kurzfristig bereit erklärt hat, bei uns auszuhelfen. Natürlich hilft uns
auch jeder Zuschauer, der die kommenden Spiele den Weg ins Stadion findet, um uns zu
unterstützen. Wir müssen jetzt alle zusammenrücken.“
Am Freitag geht es nun mit Rumpfkader zum Auswärtsspiel gegen die „Sharks“ des ESC Kempten,
ab 19:30 Uhr kommt es zum ersten Kräftemessen seit den Play-offs der Vorsaison. Die Allgäuer
mussten zwar den ein oder anderen Spieler ziehen lassen, unter anderem Jakub Bitomsky, Clay
Ellerbrock und Ondrej Zelenka. Der Verein konnte diese aber mindestens gleichwertig
kompensieren. Mit Florian Höfler und Florian Stauder stehen zwei deutsche Top-Stürmer der
vergangenen Spielzeiten in den Reihen der Sharks. Und aus Höchstadt wechselte der 39-jährige
Deutsch-Russe Sergei Topol nach Kempten, er trifft aktuell einmal pro Spiel und führt die interne
Scorerliste an. Platz zwei belegt ein Tscheche in den Reihen der Allgäuer, der 27-jährige Filip
Kokoska ist der Top-Vorlagengeber der Mannschaft. Die Mannschaft ist gespickt mit hochkarätigen
Spielern, Kempten steht wie schon von vielen erwartet auf dem zweiten Rang der Tabelle, in
Miesbach und Geretsried konnte das Team drei Punkte mitnehmen. Gegen den EHC ohne Trupp
und Prokopovics ist der ESC am Freitag Favorit.
Für Königsbrunn wird es am Sonntag nicht einfacher, ab 18 Uhr geht es in der heimischen
Pharmpur EISARENA gegen die „Isar Rats“ des EV Dingolfing. Aktuell belegen die starken
Niederbayern den vierten Tabellenrang und konnten zuletzt mit Siegen gegen Miesbach, Kempten
und Klostersee überzeugen. Top-Scorer ist der 25-jährige Kanadier Anthony Gagnon, der in den 13
bisherigen Partien 18 Treffer erzielen und 11 weitere vorbereiten konnte. Die Mannschaft unter
Trainer Dustin Whitecotton ist breit aufgestellt und enorm kampfstark. Am Dienstag gab der Verein
noch den Transfer von Denis Gulda bekannt, der 31-jährige gebürtige Landshuter wechselt aktuell
aus der Oberliga Nord von Herford nach Niederbayern. In 400 Drittligaspielen holte der Deutsch-
Tscheche sich 200 Scorerpunkte, er bringt jede Menge Erfahrung mit und wird den Kader weiter
verstärken. Auf Königsbrunn wartet nun ein sehr unangenehmer Gegner, der jede Mannschaft in der
Liga schlagen kann und drei Punkte aus der Brunnenstadt entführen will.
Coach Bobby Linke steht vor einer schier unlösbaren Aufgabe, er sieht dennoch positiv in die
Zukunft:
„Natürlich ist die momentane Situation nicht leicht für uns, aber das haben wir schon vor zwei
Jahren mitgemacht. Wir werden auch aus dieser misslichen Lage wieder gestärkt herauskommen.
Wichtig ist, jedem Spieler das Vertrauen zu geben, auch „große“ Rollen erledigen zu können. Wir
stehen wieder einmal vor vielen Änderungen durch die Ausfälle von Hayden und Toms, aber es ist
auch eine Chance für neue Impulse. Mit Kempten und Dingolfing stehen uns zwei schwere
Aufgaben bevor. Beide spielen eine enorm gute Runde und haben einen sehr erfahrenen Kader. Die
beiden sind direkte Konkurrenten und kommen zwar zur Unzeit, aber wir werden um jeden
Zentimeter Eis kämpfen und uns als verschworene Einheit präsentieren.“