Nach jahrelangem Ringen um Grundstücksfragen und Finanzierung nimmt die Vision für die Erweiterung der Hochschule Kempten an der Immenstädter Straße nun konkrete Formen an. Im Rahmen eines aufwendigen Architekturwettbewerbs hat das ATELIER 30 Architektenbüro aus Kassel mit seinem überzeugenden Entwurf den ersten Platz belegt. Der Siegerentwurf wird den Campus nicht nur funktional erweitern, sondern auch städtebaulich bereichern und die Hochschule als einen der zentralen Akteure der Bildungslandschaft im Allgäu weiter stärken.
Ein starker Entwurf für eine visionäre Hochschulerweiterung
Das geplante Bauprojekt umfasst fünf zentrale Gebäudeeinheiten: ein Hörsaalgebäude, eine Cafeteria, einen Kindergarten, einen Forschungsbau und eine Fläche für eine mögliche spätere Erweiterung. Der Entwurf zeichnet sich durch eine optimale Nutzung des topografisch anspruchsvollen Geländes aus und wahrt gleichzeitig den bisherigen Campuscharakter. Vernetzte Freiflächen und Plätze sorgen für ein harmonisches Gesamtbild und schaffen attraktive Aufenthaltsbereiche für Studierende, Forschende und Mitarbeitende.
Zwei Tiefgaragen unter den Gebäuden gewährleisten die nötige Infrastruktur, während Dachbegrünungen und Photovoltaikanlagen einen hohen energetischen Standard garantieren. Damit setzt die Hochschule nicht nur architektonisch, sondern auch in puncto Nachhaltigkeit ein starkes Zeichen.
„Der Entwurf komplettiert unseren Campus auf ideale Weise und schafft einen zukunftsfähigen Raum für Lehre, Forschung und Weiterbildung“, so Prof. Dr. Wolfgang Hauke, Präsident der Hochschule Kempten und Sachpreisrichter im Wettbewerb.
Ein anspruchsvoller Wettbewerb
Der Architekturwettbewerb, der vom Staatlichen Bauamt Kempten durchgeführt wurde, stieß auf große Resonanz: Von 100 Bewerbungen wurden 25 Architekturbüros zur Teilnahme zugelassen, 22 Büros reichten schließlich ihre Entwürfe ein. Nach einem intensiven Prüfverfahren und zwei Sitzungstagen wählte eine 11-köpfige Jury den Siegerentwurf aus Kassel aus.
Seitens der Hochschule waren neben Hochschulpräsident Hauke Kanzler Christian Herrmann sowie Prof. Dr. Martin Schirra, Dekan der Fakultät Maschinenbau, im Preisgericht vertreten, ebenso wie MR Uwe Rappenglitz vom Bayerischen Wissenschaftsministerium. Die Jury lobte insbesondere die städtebauliche Qualität des Entwurfs, der den Campus der Hochschule nicht nur funktional ergänzt, sondern auch künftig bei der Stadteinfahrt aus dem Süden sichtbar macht.
Ausstellung der Modelle und Entwürfe
Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben bis 1. Dezember 2024 die Möglichkeit, alle 22 eingereichten Modelle und Pläne in der Markthalle Kempten am Königsplatz zu besichtigen. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr sowie am Wochenende von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
Ausblick
Die nächsten Schritte umfassen die Ausarbeitung der Projektunterlagen und deren Präsentation im Bayerischen Landtag. Der genaue Baubeginn steht noch nicht fest und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Mit diesem visionären Projekt wird die Hochschule Kempten, Bayerns südlichste und höchstgelegene Hochschule, weiter an Attraktivität gewinnen. Neben der baulichen und funktionalen Erweiterung des Campus trägt das Projekt maßgeblich dazu bei, die Aufenthaltsqualität zu steigern und die Synergien zwischen Lehre, Forschung und Weiterbildung zu stärken. Die Hochschule zeigt sich erfreut über den Wettbewerbsausgang und blickt zuversichtlich in die Zukunft: Ein „Mega-Projekt“, das den Bildungsstandort Kempten nachhaltig prägen wird.
Bildnachweis: Hochschule Kempten / Jens Kerick