Bildunterschrift: Dr. Georg Eckert übernimmt den Vorsitz im Memminger Forum für Regionalgeschichte. (Fotos: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen)
Dr. Georg Eckert löst langjährigen Vorsitzenden Prof. Dr. Dietmar Schiersner ab – Publikationen zu Bauerkrieg und Zwölf Artikeln vorgestellt
Im Memminger Forum für Regionalgeschichte wird seit 1986 die Geschichte Schwabens erforscht. Nach 13 Jahren als Vorsitzender des Memminger Forums gab Prof. Dr. Dietmar Schiersner (Pädagogische Hochschule Weingarten) sein Amt nun ab. Als neuer Vorsitzender wurde Dr. Georg Eckert, Privatdozent für Neuere Geschichte an der Universität Wuppertal, gewählt. „Das Memminger Forum für Regionalgeschichte ist ein Kleinod, das überregional beachtet und geschätzt wird“, erklärte der neue Vorsitzende. Die Geschäftsleitung des Memminger Forums übernimmt Kulturamtsleiter Sebastian Huber, er löst damit in dieser Aufgabe seinen Amtsvorgänger Dr. Hans-Wolfgang Bayer ab.
„Es geht darum, was wir aus der Geschichte unserer Heimat für die heutige Zeit lernen können. Die für die Zeit der Bauernkriege erforschten Konflikte um die Verteilung von Ressourcen sind in unserer globalisierten Welt noch genauso hochaktuell“, betont Oberbürgermeister Jan Rothenbacher beim diesjährigen Memminger Forum, bei dem der 16. Band in der Reihe „Forum Suevicum“ vorgestellt wurde, dessen Titel lautet: „Beschwert und überladen? – Die Rolle regionaler Ressourcenkonflikte im Bauernkrieg von 1525“ (hg. von Peer Frieß und Dietmar Schiersner). „Die Beispiele aus Waldburg, Memmingen, Kempten, St. Gallen, Vorarlberg oder Altbayern zeigen, dass überall dort, wo Ausgleichsverfahren im Ringen um die elementaren Ressourcen praktiziert wurden und man auf die Interessen aller Beteiligten Rücksicht nahm, Blutvergießen vermieden werden konnte“, erläuterte Dr. Peer Frieß, stv. Vorsitzender des Memminger Forums für Regionalgeschichte, in seiner Vorstellung des neuen Forschungsbandes.
Der Öffentlichkeit präsentiert wurde auch eine neue Publikation von Reinhard Baumann „Allgäuer Freiheit“, in der der Fokus neben der Bauernfreiheit auf dem Land auch auf die Bürgerfreiheit in der Stadt gelegt wird.
Stadtarchivar Christoph Engelhard stellte ein Online-Projekt zum 500jährigen Gedenken der Zwölf Artikel vor. Die Memminger Ratsprotokolle von Mai 1524 bis Mai 1526 wurden von Dr. Peer Frieß aufwendig exzerpiert und werden sukzessive online zugänglich gemacht. Aktuell sind bereits die ersten vier Monate von Mai bis August 1524 online einsehbar unter www.stadtarchiv.memmingen.de