Sie sehen darauf v.l.n.r.: Margot Müller, Gertraud Wittner, Christine Ulmer, Evi Stohr, Erika Brutscher, Manfred Richter, Landrat Elmar Stegmann, Ernst Müller, Otto Fischer, Herbert Hörburger und Bernhard Krepold.c
Landrat Elmar Stegmann lobt großes ehrenamtliches Engagement
Landrat Elmar Stegmann hat im Rahmen einer Feierstunde
Bürger des Landkreises, die sich nicht nur auf vielfältigste Weise ehrenamtlich
engagieren, sondern dies schon seit vielen Jahren über das normale Maß hinaus
tun, geehrt. Ausgezeichnet wurden neun Personen mit der Verdienstmedaille
des Landkreises Lindau sowie vier Feldgeschworene für ihre langjährigen
Dienste.
„In einer Zeit, in der Herausforderungen oft groß erscheinen, sind es die ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfer, die Brücken bauen und Hoffnung schenken. Sie zeigen uns, was
Solidarität und Zusammenhalt bedeuten. Ihr Engagement inspiriert andere und trägt dazu
bei, dass wir als Gesellschaft zusammenwachsen.“, würdigte Landrat Elmar Stegmann die
Geehrten. Die Ehrungsveranstaltung des Landkreises Lindau fand im Rokokosaal statt und
wurde musikalisch umrahmt vom Posaunen-Quartett der Musikschule Lindau.
Im Einzelnen wurden geehrt:
Landkreismedaille
wird verliehen für besondere Verdienste um den Landkreis Lindau auf sozialem,
kulturellem oder wirtschaftlichem Gebiet
Otto Fischer aus Heimenkirch – für seine Verdienste als Gauschützenmeister
Von 1994 bis 2003 war Otto Fischer Kassenprüfer des Gaus Westallgäu. Von 2003 bis
2009 war er dann stellvertretender Gauschützenmeister und von 2009 bis 2024 erster
Vorsitzende des Schützengaus Westallgäu. 2024 wurde er zum Ehren-Gauschützenmeister
ernannt. Seit 2018 ist er außerdem Kassenprüfer beim Schützenbezirk Schwaben. Otto
Fischer hat während seiner Amtszeiten auch maßgeblich an mehreren
Großveranstaltungen im Westallgäu mitgewirkt: 2001 am Schwäbischen Schützentag in
Heimenkirch, 2004 am Bayerischen Schützentag in Lindau, am Damen Classic Cup im
Jahr 2022 in Maria Thann und an der Bezirkssportlerehrung von Schwaben in Maierhöfen.
Herbert Hörburger aus Gestratz – für seine Verdienste um den Skisport
Herbert Hörburger war seit der Gründung des Skiclubs Gestratz 1974 bis zur diesjährigen
50-Jahr-Feier mit Leib und Seele erster Vorstand. Er hat während seiner Amtszeit
hervorragende, wertvolle Dienste in der landkreisweiten Jugendarbeit geleistet. Herbert
Hörburger hat aus verschiedenen Landkreisgemeinden bis nach Oberstaufen zahlreiche
Skisport-Talente trainiert. Mit viel Engagement, Beharrlichkeit und vor allem auch viel
Empathie war er so erfolgreich, dass einige Nachwuchstalente sogar für Deutschland im
Weltcup an den Start gingen.
Ernst Müller aus Hergatz – für seine Verdienste als Bezirksdirigent des Allgäu-
Schwäbischen Musikbundes
Von 2005 bis 2024 war Ernst Müller Dirigent im Bezirk 7 des Allgäu-Schwäbischen
Musikbundes.
2024 wurde er für seine Verdienste für die Blasmusik und seine Kapellen im
Landkreis zum Ehren-Bezirksdirigent ernannt. Er hat als Bezirksdirigent maßgeblich die
Wertungsspiele organisiert und immer wieder neue Projekte angestoßen, wie zum Beispiel
2010 die Gründung des Bezirksseniorenorchesters, das er seitdem musikalisch leitet. Bei
den Bezirksfesten hat er als Bezirksdirigent den Gesamtchor dirigiert und ist auch immer
wieder in verschiedenen Kapellen des Landkreises eingesprungen, wenn es dort
vorrübergehend keinen Dirigenten gab.
Margot Müller aus Scheidegg – für ihre Verdienste in der Flüchtlingsbetreuung
Seit über 11 Jahren ist Margot Müller in der ehrenamtlichen Flüchtlingsbetreuung aktiv.
Die Regierung von Schwaben verlieh ihr am 10. November 2023 in Anerkennung ihres
herausragenden Engagements den 16. Integrationspreis. Margot Müller wohnt direkt
neben der Unterkunft in Scheffau und ist Tag und Nacht als Ansprechpartnerin für die
etwa 40 dort untergebrachten Flüchtlinge da und im Einsatz. Sie unterstützt die Menschen
mit allen notwendigen Hilfen, von Fahrdiensten bis Behördengängen. Sie wird beschrieben
als „Herbergsmutter“, die sich um alles kümmert.
Zudem wurden fünf Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter für ihr herausragendes
Engagement mit der Landkreismedaille ausgezeichnet:
Erika Brutscher aus Sigmarszell
Erika Brutscher ist seit 11 Jahren als Hospizbegleiterin im stationären Hospiz und im
ambulanten Bereich tätig. Vor allem im häuslichen Bereich sind die Betroffenen und deren
Angehörige für die Unterstützung, aber auch für die sachkundige Beratung sehr dankbar.
Ist der kranke Mensch verstorben, bietet sie weitere Hilfe bei der Aufbahrung an und
steht den Angehörigen mit Rat und Tat – und vor allem Trost zur Seite. Im Verein arbeitet
Frau Brutscher im Leitungsteam mit und ist seit Jahren für die „Kasse“ verantwortlich,
hier vor allem auch für die Gehaltsabrechnungen der hauptamtlichen Koordinatorinnen
und die Spendenverwaltung.
Sie ist Teil des Veranstaltungsteams, bringt sich bei der
Vorbereitung und Durchführung von Festen, Fortbildungen und der Ausbildung neuer
Ehrenamtlicher ein. Außerdem ist sie Hauptorganisatorin des jährlich stattfindenden
Sommerfestes im Hospizgarten, dessen Einnahmen Teil der Vereinsfinanzierung sind.
Manfred Richter aus Oberreute
Manfred Richter hat seine Mutter im stationären Hospiz begleitet und war von der
Unterstützung, die ihm das Pflegepersonal und auch die ehrenamtlichen Begleiter
zukommen ließen so überzeugt, dass er selbst Hospizbegleiter wurde. Seit nunmehr 13
Jahren kommt er an 11 Monaten im Jahr an jedem Donnerstagnachmittag zum Dienst ins
Haus Brög zum Engel.
Er unterstützt die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und betreut die
Hospizgäste nach ihren Wünschen und Bedürfnissen. Ob er Kaffee und Kuchen serviert
und dabei ein Schwätzchen hält oder einen Einkauf für einen Gast oder auch für die
Köchin tätigt, die etwas vergessen hat: Immer ist er freundlich, aufmerksam und
zugewandt.
Evi Stohr aus Bösenreutin
Evi Stohr ist seit 12 Jahren als ehrenamtliche Hospizbegleiterin im Haus Brög zum Engel
und im ambulanten Bereich tätig. Seit 2 Jahren ist sie auch im Leitungsteam und hat
zusätzlich die Einteilung der Hospizhelferinnen im stationären Bereich übernommen. Wann
immer es einen Engpass gibt, ist sie bereit auszuhelfen. Weiterhin ist es ihr ein Anliegen,
Menschen im häuslichen Bereich zu unterstützen. Dabei begleitet sie auch neue
Ehrenamtliche im ambulanten Bereich und ist Ansprechpartnerin bei Fragen oder
Unsicherheiten. Neben diesen vielfältigen Aufgaben ist sie Teil des Veranstaltungsteams
und bringt sich bei der Vorbereitung und Durchführung mit ein.
Christine Ulmer aus Lindau (Bodensee)
Christine Ulmer gehört zu den „Dienstältesten“ der ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen:
Seit 18 Jahren unterstützt sie die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen im Haus Brög zum
Engel mit regelmäßigen Einsätzen. Die Pflegekräfte freuen sich besonders darüber, dass
Frau Ulmer keine Probleme mit nächtlichen Sitzwachen hat und auch ohne Vorbereitung
bei Notfällen kurzfristig einsatzbereit ist. Den Verein unterstützt Frau Ulmer vor allem
auch mit der Organisation und Durchführung der Kaffeenachmittage für die Angehörigen
der verstorbenen Gäste.
Gertraud Wittner aus Oberreitnau
Gertraud Wittner ist seit 16 Jahren als ehrenamtliche Hospizhelferin des Besuchsdienst für
Kranke und Sterbende e.V. im Haus Brög zum Engel und im ambulanten Bereich tätig. Im
Haus Brög zum Engel unterstützt sie die Pflegekräfte bei der Betreuung der Hospizgäste
und deren Angehörige und übernimmt Sitzwachen bei unruhigen oder sterbenden
Menschen. Im ambulanten Bereich übernimmt Frau Wittner Begleitungen bei
schwerstkranken Menschen im Krankenhaus, Pflegeheim oder im häuslichen Bereich, auch
in der Nacht. Bei Notfällen, wenn ein Einsatz sehr kurzfristig angefragt wird, lässt sie zu
Hause alles stehen und liegen und macht sich umgehend auf den Weg.
Den Verein
unterstützt Frau Wittner auch mit ihren hervorragenden Marmeladen, dem selbst
zusammengemischten Kräutersalz und ihren Salben, die sie für den Verkauf auf dem
jährlich stattfindenden Weihnachtsmarkt zur Verfügung stellt.
Als langjährige Feldgeschworene wurden geehrt:
Bernhard Krepold aus Sigmarszell (40 Jahre)
Ausgezeichnet als Feldgeschworene wurden außerdem Richard Hagen aus Sigmarszell
(40 Jahre), Gerald Fäßler aus Sigmarszell (40 Jahre) und Franz Zeh aus Hergatz
(50 Jahre). Diese drei konnten an der Ehrungsveranstaltung nicht teilnehmen und
bekommen die Auszeichnung direkt über ihre Heimatgemeinden überreicht.
Fotografie: Nadja Krassik