Bildunterschrift: Das Archiv des Bezirks Schwaben bewahrt auf rund 1.000 Regalmetern Dokumente aus fast 200 Jahren regionaler Geschichte
Am Freitag hat der Bezirk Schwaben sein Archiv in der Schmiedgasse offiziell eröffnet. Beim anschließenden Tag der offenen Tür konnten die Besucher die neuen Räume besichtigen und einen Blick hinter die Kulissen werfen. Das Archiv steht ab sofort allen Bürgern offen.
Seit 2011 bewahrt das Bezirksarchiv Unterlagen aus der Geschichte des Bezirks und seiner Einrichtungen. Nach dem Umzug aus den Räumen des BKH Kaufbeuren in die Kaufbeurer Innenstadt steht das Archiv nun für Interessierte zur Verfügung. „Hier entsteht ein Zentrum für Geschichte, Erinnerung und Austausch“, sagte Bezirkstagspräsident Martin Sailer im Rahmen der Eröffnungsfeier am Freitag.
„Bei uns finden Sie Dokumente aus fast 200 Jahren regionaler Geschichte.
Dass wir unser Archiv der Öffentlichkeit zugänglich machen, ist ein wichtiger Schritt für unsere Erinnerungskultur.“ Die Leiterin des Archivs, Dr. Petra Schweizer-Martinschek, betonte: „Das Archiv ist das Gedächtnis des Bezirks, es ist aber auch ein Ort der Begegnung und des Zusammenkommens. Uns ist wichtig, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen, über die Themen, die prägend für die Geschichte Schwabens waren.“
Beim anschließenden Tag der offenen Tür führten Dr. Schweizer-Martinschek und ihr Team die Gäste hinter die Kulissen.
Das Archiv des Bezirks Schwaben bewahrt auf rund 1.000 Regalmetern Dokumente aus der 75-jährigen Geschichte des Bezirks Schwaben, seiner Einrichtungen sowie zum Teil seiner Vorläufer. Darunter sind Unterlagen zur Neugründung des Bezirkstags im Jahr 1953 und Wissenswertes zum sogenannten „Großen Schwäbischen Trachtenstreit“.
Zentraler Teil des Archivs sind zudem die historischen Bestände der Bezirkskliniken Schwaben, darunter die Akten der sogenannten „Kreis-Irrenanstalt Irsee“ und der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalten in Kaufbeuren und Günzburg sowie die Bücher der ehemaligen Ärztebibliothek. Eine dieser historischen Unterlagen ist auch die Patientenakte des jenischen Jugendlichen Ernst Lossa, der im Alter von 14 Jahren Opfer der NS-Krankenmorde wurde.
Das Archiv des Bezirks Schwaben ist geöffnet von Montag bis Donnerstag von 8:00 bis 12:00 Uhr sowie freitags von 8:00 bis 11:30 Uhr. Termine an Nachmittagen sind nach Rücksprache möglich.
Foto: Tobias Atzkern